Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Einfühlendes Zuhören

Jemandem Einfühlung geben, heißt mit aller Aufmerksamkeit bei der anderen Person zu sein.
Einfühlung kann bedeuten, bloß zu nicken oder mhmhmh zu sagen oder still zuzuhören, je nach der Individualität der Person, die Einfühlung gibt.

Einfühlung bedeutet, dass ich zu Besuch bei der anderen Person bin, also nicht bei mir.

Wenn mir die andere Person etwas erzählt, das sehr traurig ist, dann verstehen das manche so, dass ich auch traurig sein soll und dass ich mitfühle.

Aber darum geht es nicht. Ich kann wahrnehmen, dass die andere Person traurig ist und z. B. im Moment keinen Sinn mehr in ihrem Leben sieht und gleichzeitig muss es nichts mit meinem Gefühl zu tun haben. Ich kann zufrieden sein.

Beim Einfühlen geht es nicht ums Verstehen der Gefühle, sondern darum, bei der anderen Person zu sein.

Wenn ich jemandem Einfühlung gebe, kann es eine Hilfe sein, die Gefühle der anderen oder die Bedürfnisse der anderen Person zu vermuten. Auch wenn die Vermutungen nicht stimmen, wird die andere dadurch klarer, bzw. nennt dann das stimmige Gefühl oder Bedürfnis.

Wenn man mit seinen Gefühlen verbunden ist, wird die Stimme leiser. Wenn ich jemandem Einfühlung gebe und die Stimme bleibt gleich oder geht höher, gebe ich nicht wirklich Einfühlung.

(aus den Unterlagen zum Grundkurs „Gewaltfreie Kommunikation @Anja Kenzler)

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