Hallo, Welt!
Puh, das waren anstrengende Tage! Heute Abend habe ich ganz unerwartet durch eine Freundin viel Wertschätzung erfahren. Das wärmt mich noch immer, und gleichzeitig wächst in mir die Gewissheit, dass ich ihr den Gefallen nicht tun möchte, um den sie mich gebeten hat. Aber ich möchte sie unterstützen, eine andere Lösung zu finden, die gut für sie ist. Ich merke, dass mir noch immer unbehaglich dabei ist, ihr abzusagen. Aber es geht heute schon viel besser als vor ein paar Jahren.
Heute reicht die Energie nicht mehr für eine Tagesmeditation. Aber für eine Runde Feiern. Ich möchte feiern, dass meine Freundin so großes Vertrauen zu mir hat. Ich möchte feiern, dass mein Freund wieder in Kontakt mit mir ist. Ich möchte feiern, dass ich demnächst einen neuen Laptop kriege. Und ich möchte feiern, dass ich morgen eine Stunde länger schlafen kann!
So long!
Ysabelle
geschrieben am 28. April 2010 um 23:12 Uhr von Ysabelle Wolfe
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Kommt ein Mann zum Psychoanalytiker. „Herr Doktor, ich habe solche Angst! Unter meinem Bett toben wilde Tiere. Kann man da was machen?“ Der Psychoanalytiker guckt sehr ernst und sagt: Hm. Das ist eine sehr schwierige Sache. Machen kann man da schon was, aber das dauert 300 bis 400 Stunden.“ „Oh“, meint der Patient, „und was kostet das?“ Entgegnet der Analytiker: „Die Stunde 100 Euro.“ „Ne,“ sagt der Mann, „so schlimm ist es denn auch wieder nicht!“, und geht.
Ein paar Wochen später treffen sich die beiden zufällig auf dem Parkplatz eines Supermarktes. „Herr Doktor, Herr Doktor“, sagt der Mann strahlend. „Mein Bruder hat mich geheilt.“ Der Therapeut wundert sich: „Ist ihr Bruder denn auch Psychoanalytiker oder Arzt?“ „Nein“, strahlt der Mann, „er ist Tischler. Und er hat einfach von meinem Bett die Beine abgesägt. Jetzt passen da keine wilden Tiere mehr drunter!“
Aus einem Vortrag von Harald Reinhardt

Ist das nicht eine verblüffende Lösung? Da bietet ein Fachmann eine Strategie an, die etliche 1000 Euro kostet, und ein Schreiner greift einfach zur Säge und schon hat sich das Problem erledigt. Ich vermute, keiner der Beteiligten kannte sich aus mit Gewaltfreier Kommunikation, und doch ist es schön zu lesen, wie zielorientiert hier gearbeitet wurde. Was waren die Bedürfnisse des Patienten? Vermutlich Schlaf, Entspannung, Ruhe, Sicherheit, Schutz und Unterstützung. Der Therapeut hatte eine Strategie im Angebot, der Bruder des Betroffenen eine andere. Wie gut, dass wir darauf vertrauen dürfen, dass es viele Strategien gibt, die alle Bedürfnisse berücksichtigen. Wenn wir den Mut haben, die Strategieebene zu verlassen und stattdessen erst nach den Bedürfnissen zu schauen, liegt die Lösung oft schon in Greifweite.
Heute will ich bewusst von der Strategieebene zu meinen Bedürfnissen gehen, um festzustellen, dass ich sie auf vielfältige Weise erfüllen kann.
geschrieben am 28. April 2010 um 00:15 Uhr von Ysabelle Wolfe
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