Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Ping, pang, pong…

Guten Abend 😉

Eben schickte mir der Blog eine Mail, dass es zwei neue Pingbacks gegeben hätte. Bitte was???

Jetzt bin ich schlauer.

Pingback ist eine Methode, die es Web-Autoren erlaubt, mittels eines XML-RPC eine Benachrichtigung anzufordern, sobald jemand ihre Dokumente oder Seiten verlinkt. Dies erlaubt den Autoren nachzuverfolgen, wer auf ihre Seiten verweist oder Teile davon zitiert.

Tatsächlich ist es aber eher ein Lauschen als ein Anfordern: Zunächst muss die Gegenseite Pingback unterstützen. Einige Weblog-Programmpakete (wie z. B. WordPress) gehen folgendermaßen vor: Bei der Veröffentlichung eines Blog-Eintrages werden alle darin aufgeführten Links automatisch benachrichtigt (angepingt, siehe Blogping). Die lauschende Seite nimmt diesen Ping auf, überprüft auf der sendenden Seite die Existenz des Links und führt diesen dann bei sich selbst auf (möglicherweise mit einem Textauszug des verlinkenden Beitrags).

Jetzt möchte ich nur noch jemanden finden, der mir erklärt, wieso die Meldungen, die ich gern auf der Startseite behalten möchte, nicht in der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung auf der Startseite gehalten werden…

Ja, die Technik ist eine wunderbare und aufregende Sache! Ich möchte heute Abend wertschätzen, dass es mir gelungen ist, Links so zu verlinken, dass dabei der Original-Name des Threads zu lesen ist, und dahinter liegt der Link. Man sieht also nicht die ganzen blöden technischen Linksbezeichnungen, sondern schön den Titel des Themas, auf das ich verweise.

Whow, das ist schon hohe Schule! (Wie war das mit dem Nerd?)

So long!

Ysabelle


Verletzungen zu sich nehmen

„Der unbewusste Zwang, verdrängte Verletzungen zu rächen, ist stärker als jede Vernunft.“ – Alice Miller, Abbruch der Schweigemauer

„Ich habe mich nur ganz selten durch jemandes Verhalten so verletzt gefühlt wie durch deins…“ Wie geht es Dir, wenn Du so eine Aussage hörst? Fühlst Du Dich elend oder bist du entrüstet? Regt sich Widerstand oder Trotz? Wie gut tut es, wenn man sich in dieser Situation an die vier Ohren der Gewaltfreien Kommunikation erinnern kann. Wenn dir dein Wolf einflüstert, „hey, so ein Idiot!“, trägst Du ganz offensichtlich die Wolfsohren außen. Du bewertest dein Gegenüber.

Wenn du die Botschaft hörst: „Das hast du ja wieder fein hingekriegt. Jetzt ist er verletzt und du bist schuld“ weißt du, dass die Wolfsohren nach innen gerichtet sind. Wenn es bei diesen beiden Sichtweisen bleibt, bist du gefangen in Dominanzstrukturen, in denen mit „richtig“ oder „falsch“, Schuld und Scham operiert wird, um Menschen dazu zu bringen, sich bestimmten Vorstellungen und Maßstäben entsprechend zu verhalten.

Doch zum Glück haben wir auch ein Paar Giraffenohren, die uns ein ganz neues, mitfühlendes Hören ermöglichen. „Wie geht es mir, wenn ich solch eine Aussage höre?“ fragt die Giraffe liebevoll besorgt und richtet die Ohren nach innen. „Was brauche ich gerade, um gut hier sein zu können?“

Marshall Rosenberg berichtet an vielen Stellen in seinen Büchern davon, dass er sich zunächst selbst Empathie geben musste, bevor er in der Lage war, sich empathisch mit seinem Gegenüber zu verbinden.

Dann kommen die Giraffenohren zum Einsatz, die nach außen, zu unserem Gegenüber zeigen. Denn wenn wir selbst bei uns angekommen sind, wissen, wie es uns geht und was wir brauchen, können wir uns unserem Gegenüber zuwenden: „Wie geht es dir, und was brauchst du?“ können wir fragen, wenn wir die Giraffenohren nach außen tragen.

Ja, was brauchst du, wenn du sagst: „Ich habe mich nur ganz selten durch jemandes Verhalten so verletzt gefühlt wie durch deins…“ Fehlt Dir Verbindung oder Respekt? Sind dir Beteiligung oder Geborgenheit besonders wichtig? brauchst Du Verständnis, Wärme, Autonomie?

Es ist ein wunderbares Geschenk der Gewaltfreien Kommunikation, dass sie uns lehrt, Verletzungen zu uns zu nehmen. „Ich bin frustriert, weil mir Verbindung und Nähe wichtig sind. Ich bin traurig, weil meine Bedürfnisse nach Verlässlichkeit und Effektivität im Mangel sind. Ich bin…, weil ich…  Es heißt niemals: Ich bin…, weil du…

In der Gewaltfreien Kommunikation übernehme ich Verantwortung für all meine Gefühle. Und ich übernehme die Veranwortung für die Erfüllung meiner Bedürfnisse.

Ich verabschiede mich von dem Gedanken, ein Täter oder Opfer zu sein. All meine Handlungen diesen dazu, meine wundervollen Bedürfnisse zu befriedigen. Und in der Gewaltfreien Kommunikation kann ich lernen es so zu tun, dass ich dem Leben diene. Indem ich die Macht über meine Gefühle zurückgewinne, erringe ich eine neue Freiheit.

Heute übernehme ich voller Freude die Verantwortung für all meine Gefühle. Wenn mir eine Verletzung bewusst wird, überprüfe ich, welche meiner Bedürfnisse im Mangel ist.



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