Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Dankbarkeit: Zusammenfassung

Hallo, Welt!
Einen Monat habe ich nun jeden Tag versucht, durch die Brille der Dankbarkeit zu schauen. In manchen Augenblicken schien es fast unmöglich, für etwas Dankbarkeit zu empfinden, in etwas, das mich erschüttert oder getroffen hat, nach etwas Gutem, Schönen zu spüren. Insgesamt glaube ich, dass ich von diesem Experiment profitiere. Im Verlauf des Dezembers ist mir sehr deutlich geworden, wie viele Dinge in meinem Leben gut sind und wie viel Grund ich täglich zur Freude habe. ich habe auch gespürt, dass ich all diesem Guten nicht immer den Raum gebe, den es haben darf. Wieso eigentlich nicht? Wieso geht der Blick noch immer eher auf die Dinge, die mein Herz gerade nicht singen lassen? Gewohnheit?

Es war ein Experiment. Den ganzen Blog unter das Motto Dankbarkeit zu stellen, war nicht mein Ziel. Aber diesem wunderbaren, tröstlichen Gefühl mehr Raum geben, das möchte ich gern. Vielleicht gelingt es mir, einmal die Woche Rückschau zu halten auf das, was mich mit Dankbarkeit und Freude erfüllt.

Heute möchte ich noch einmal den Blick auf meine Freunde richten. Den ganzen Nachmittag war meine Freundin aus S. da. Es ist so leicht, wenn wir zusammen sind. Und ich freue mich, dass wir so viel Zeit miteinander verbringen konnten. Ich fand beim Synchronisieren meiner Technik Fotos von Menschen aus meiner GfK-Jahresgruppe. Und ich habe mich so gefreut, in die Gesichter zu schauen. Auch einige Mails zum Jahrswechsel haben mich erreicht, im wahrsten Sinne des Wortes. Ihr Lieben, Ihr bereichert mein Leben und ich danke Euch dafür!
Für Euch alle mein aktuell liebstes musikalisches Schmankerl…

Ich hoffe, Ihr habt daran genau so viel Freude wie ich.
So long!

Ysabelle

Dankbarkeit: Werbung

Hallo, Welt!

Ich weiß, es ist nur Werbung. Und trotzdem hat mich dieses Filmchen sehr berührt. Ein unverhofftes Geschenk, gesehen werden, Respekt, Wertschätzung… Ich behaupte mal, das mögen die Passagiere gespürt haben, als plötzlich die bunten Pakete anrollten.

Falls wir uns nicht mehr lesen: Guten Rutsch!

Ysabelle

Dankbarkeit: Satt

Hallo, Welt!

Heute entdeckte ich im Internet eine großartige Wolfsmütze für den Winter mit kleinen Puschelohren. Leider nicht bei neckermann.de, sondern bei einem amerikanischen Online-Shop für einen Preis, von dem manche Familie zwei Wochen leben muss. Ich habe der Versuchung widerstanden, sie zu bestellen… Mir wurde klar: Sie macht mich nicht satt.

Ich habe einen ganzen Haufen Zeugs um mich rum, das mich nicht satt macht. Fehlkäufe bei Büchern oder Klamotten, ungeliebte Möbelstücke oder Geschenke, bei denen ich mir aus Respekt vor dem Geber nicht zugestehe sie wegzutun. Und dann gibt es Dinge, die machen satt, die wärmen mein Herz, die machen mich froh. Zum Beispiel die Gewürzbords, die mein Freund Malte mal für mich gesägt hat. Mein wunderbarer Schreibtisch, den man elektrisch rauf und runter fahren kann. Was dem einen sein Mercedes ist dem anderen der höhenverstellbare Arbeitsbereich. Der Blick rüber zu meiner Kaminecke. Ein Gespräch mit meiner braunen Katze. Die Nachricht einer Freundin auf dem Anrufbeantworter und heute eine überraschende Einladung. Der Blick auf mein Bett. Ja, Leute, trotz der Betriebsversammlung meiner Giraffen ist darin noch Platz für mich. Wenn ich auf dem Nachttisch den neuen Bilderrahmen mit den Fotos meiner Freunde sehe und weiß, jeden einzelnen von ihnen kann ich anrufen, wenn es mir schlecht geht! Ich habe übrigens ein weiteres Bild bestellt, von meiner Freundin Tabasco. Im Büro habe ich gerade dazu beigetragen, eine Situation zur Zufriedenheit verschiedener Parteien zu lösen, und alle fühlten sich gesehen und getragen. Das nährt mich.

Es gibt die verschiedensten Methoden, die innere Leere zu füllen. Manche greifen zum Alkohol, ich habe über 30 Jahre geraucht, man kann so viel arbeiten, dass man nichts merkt oder sich mit Sex aus der Welt schießen, man kann Sachen kaufen oder fressen, bis der Arzt kommt. Ich merke heute immer schneller, wenn es einen Hunger in mir gibt, und ich merke schneller, was mich satt macht. Und dafür bin ich dankbar.

Dankbarkeit: Stimmen

Hallo, Welt!
Es gibt einen blöden Witz, den ich bei Gelegenheit gern anbringe. Wenn ich im Kaufhaus unterwegs bin und über die Lautsprecheranlage Ansagen komme, jaule ich auf und sage, oh, ich höre wieder Stimmen…
Kann man nur machen, wenn man mit jemandem unterwegs ist, der Sinn für solche Späße hat.
Inzwischen ist mir natürlich klar, dass ich ständig solche Stimmen in meinem Kopf höre. 22000 Stunden elterliche Erziehung sind kein Pappenstiel. Die Zahl hab ich mal irgendwo aufgeschnappt und finde sie beeindruckend. Die Richtlinien der Erziehung sind also in Form von Stimmen eingebaut. Tu dies nicht und mach das!
Im Rahmen einer Erziehung, in der Kinder formal die Macht über Erwachsene gegeben wird, entsteht eine sehr ungute Geschiebelage. Durch Aussagen wie „du machst Mutti ganz traurig“ oder „jetzt hat Oma wieder Herzschmerzen, weil du böse warst“ entsteht in Kindern der Glaube, sie seien SCHULD, wenn andere bestimmte Gefühle entwickeln. GfK-Basiswissen: Ich bin nicht schuld, ich bin Auslöser.

Intellektuell zu verdauen, dass ich nicht schuld bin, ist eine Sache. Es zu verinnerlichen, gegen 22000 Stunden Erziehung anzuarbeiten, eine ganz andere. Ich erinnere mich noch, wie lange es gedauert hat, bis ich das erste Mal daran gekommen bin, warum ich nicht „nein“ sagen darf, mich nicht gegen den Willen eines anderen auflehnen: „Dann stirbt Oma“. Das war die Stimme, die eingebaut war. Ich wusste nicht mal, was sie sagte. Ich wusste nur, wenn ein anderer was will, habe ich nicht das Recht, nein zu sagen. Die Stimme war also nicht mal hörbar, sie lag quasi unter Putz.
Inziwschen habe ich zu meinen Stimmen meist einen ganz guten Kontakt. Ich pflege sie und ich begrüße sie mit Freuden. Manchmal sind es ganze Wolfschöre, die da ein Musikfestival feiern. Gern führen sie das konzertante Stück „Du bist scheisse – ich bin scheisse“ auf, bei dem die Wolfsohren in rasendem Tempo von innen nach außen wechseln. Aber immer öfter melden sich eben auch Giraffen mit einem freundlichen „was brauchst du?“ oder mit dem beliebten „was braucht der andere gerade“. Seit einiger Zeit ist eine weitere Stimme dazu gekommen, die mir besondere Freude bereitet. Es ist die Synchronstimme von Byron Katie. Ich finde das Hörbuch auf deutsch ziemlich schrecklich. Aber wenn ich tagsüber zwischendurch „Byron Katies Stimme“ fragen höre, „ist das wirklich wahr?“, bin ich schwer begeistert. Erstaunlich, mit welcher Vielzahl von Glaubenssätzen man doch so unterwegs ist, und wie viel Schaden diese ollen Ansagen auslösen können…

Heute waren wieder einmal Stimmen unter Putz aktiv. Ich spürte Unbehagen, Unsicherheit, Angst. Ich fühlte mich klein. Irgendwann konnte ich aus diesem Brei die Mahnung heraushören, ich hätte etwas falsch gemacht. Und dann wurde mir auch schon leichter. Ich bin zutiefst dankbar, dass ich heute diese Stimmen hören kann. Ich kann meinen inneren Erzieher wahrnehmen und übersetzen. Ich kann den Druck rausnehmen und sagen, ich bin nicht mehr, drei, sondern 53. Und nicht andere entscheiden darüber ob ich gut oder gut genug bin. Ich bin immer gut genug, in jedem Moment meines Lebens. „What you think of me is none of my business“, schrieb Luise Hay in einem ihrer Bücher. Was du von mir denkst, geht mich nichts an. Was für ein Geschenk, so weit gekommen zu sein! Was für eine Entlastung, zur Gegenwärtigkeit zu finden. Was für eine Freiheit, nicht für die Gefühle anderer verantwortlich zu sein! Was für ein Schmerz, immer wieder an die alten Wunden erinnert zu werden… Und was für eine Trauer, dass es manchmal keinen Weg zum Gegenüber gibt, sondern nur Akzeptieren was ist…

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit: Geschenke

„Ein Weiser versteht es, die Menschen nach ihrer Menschlichkeit zu schätzen, ein Mittlerer schätzt sie nach ihren Taten und ein Untüchtiger schätzt sie nach ihren Geschenken.“
Lü Bu We, Frühling und Herbst des Lü Bu We, S. 420

Zwei Tage wollte ich schon über die spannenden Geschenke schreiben, die mir Weihnachten zuteil geworden sind. Ein lustiges Buch für Apple-Fans, zwei wunderbare Giraffen, ein sehr schönes Teelicht und manches andere. Ich selber habe mich auch beschenkt in diesem Jahr. Und ich hatte für einige Menschen Dinge selbst gemacht.
Eines dieser Geschenke stieß nicht auf Freude. Die Nachricht erreichte mich heute Morgen und löste einen tiefen Schmerz aus. Ich fand schnell Parallelen aus meiner Kindheit, wusste nicht wohin mit meiner Verzweiflung und beschloss, erst mal mit der Hausarbeit weiter zu machen und dabei zu überlegen, mit wem ich darüber reden konnte.
Gegen zwölf klingelte das Telefon, es war ein alter Freund. Es war, als öffneten sich die Schleusen eines gewaltigen Dammes. Die Tränen wollten nicht aufhören zu fließen und wie bei der Schale einer Zwiebel zeigte sich eine Schicht nach der anderen. Mein Freund konnte einfühlsam zuhören und die richtigen Fragen stellen, er wies mich auf Fortschritte hin und hielt es aus, dass mich immer neue Wellen von Verzweiflung und altem Schmerz überrollten.
Nach über einer Stunde war alles geweint und alles gesagt. Für mich war dieser Anruf das schönste Weihnachtsgeschenk. In großer Not ist ein Mensch für mich da, hält mich aus, findet die richtigen Worte und weiß an der richtigen Stelle zu schweigen. Und mein Freund hat mich auf eine Idee gebracht, die mir ebenso gut tut wie sein Anruf.
Mein Sohn und meine Schwiegertochter schenkten mir zu Weihnachten einen Bilderrahmen, in dem man 15 kleinere Bilder wie in einem Puzzle hin und herschieben kann. Zwei Fotos waren schon eingebaut. Den ganzen Nachmittag habe ich damit zugebracht, in 12000 Fotos nach den Menschen zu suchen, die mir in schwierigen Zeiten zur Seite stehen. Ich habe die Bilder ausgedruckt, zurechtgeschnitten und in den Rahmen gebaut. Und mit jedem zusätzlichen Bild wuchs meine Zuversicht und mein Vertrauen in nährende, verlässliche Beziehungen. Diese 15 Menschen in dem Bilderrahmen – Marshall ist auch dabei, aber mehr symbolisch – kann ich anrufen, wenn es mir nicht gut geht. Und mir ist dabei aufgegangen, dass es noch mehr Menschen gibt, auf die ich mich verlassen kann, die bereit sind, mir zuzuhören und mich zu unterstützen. Ich fühle mich reich und in vielfacher Weise beschenkt, mit diesem wunderbaren Bilderrahmen und mit Menschen, die für mich da sind, wenn ich sie brauche. Noch nie war mir das so bewusst wie heute, als ich nach und nach die Bilder in den Rahmen fügte, und mich tatsächlich noch entscheiden musste, wer meinem Herzen besonders nahe steht. Es ist eine Momentaufnahme, aber eine beglückende.

Heute will ich mir bewusst machen, dass es in meinem Leben viele Menschen gibt, die gern bereit sind, für mich da zu sein. Es ist an mir, die Hand nach ihnen auszustrecken.

Dankbarkeit: 25. Dezember

Heute fand ich die folgende Abendmeditation aus dem Buch

Licht in der Nacht
Ein Buch zur nächtlichen Meditation
Copyright: Hazelden Meditationsbücher. ISBN 3-453-07850-0

und da sie so schön zum Thema passt, stelle ich sie hier ein.

Y.

25. Dezember

Wenn du anderen für eine Sache dankbar bist, warum willst du es ihnen nicht sagen?
(Anonym)

Unsere Dankbarkeit für all die schönen Dinge in unserem Leben auszudrücken, sei es in einem Gebet oder in der Gruppe, ist etwas anderes, als noch einen Schritt weiter zu gehen und den Menschen, die das Gefühl der Dankbarkeit in uns auslösten, dieses in Form von Liebe und Freundlichkeit entgegen zu bringen.

Unsere direkten Kontakte mit anderen müssen nicht in einer Art Schadensersatz-Handlung gipfeln. Die Anerkennung von Geschenken, die wir erhalten haben, spannt eine Brücke zum anderen, über die wir mit ihm unsere positiven Gefühle und unsere Zuneigung übermitteln können.

Wir können den einspurigen Weg zwischen uns und unseren Mitmenschen zu einer zweispurigen Straße ausbauen, damit wir die Geduld, die Freundlichkeit und die Liebe, die die anderen uns entgegenbringen, zurückgeben können. Wenn wir einmal erfahren haben, wie schön es ist, etwas zu bekommen und dafür unsere Dankbarkeit entgegenzubringen, werden wir es immer wieder wollen.

Gibt es jemanden, dem ich meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen kann? Ich will mir die Zeit für ein Gebet nehmen, in dem ich mich für all die wunderbaren Geschenke bedanke, die ich erhalten habe.

Dankbarkeit: Eine Rede

Neulich las ich bei Yehuda Berg die Frage: Wenn man Dir heute einen wichtigen Preis verleihen würde, wem würdest Du in Deiner Rede danken?
Gerade blitzt es in meinem Gehirn, als hätte ich gerade hier genau diese Frage schon einmal beantwortet. Aber das rührt vielleicht daher, dass ich mich nun schon mehrere Tage mit dieser Frage beschäftige.

Mein erster Impuls war:
Ich danke meinem Trainer Gerhard Rothhaupt, dass ich heute da stehe wo ich stehe.
Dabei fällt mir auf:
Ich danke mir, dass ich mich auf den Weg gemacht habe. Ich danke mir, dass ich mich nicht mit Selbstverurteilungen abgefunden habe. Ich danke mir, dass ich in schwierigen Situationen immer öfter bereit bin, im Gehirn den GfK-Modus einzuschalten und zu prüfen: Ist das wirklich wahr? Woher will ich wissen, ob das hundertprozentig wahr ist? Was ist de Beobachtung? Welche Gefühle werden in mir ausgelöst?
Ein bisschen fühle ich mich verbunden mit Menschen, von denen man sagt, dass sie erleuchtet waren. Sie waren in der Lage, Abstand zu nehmen und zu akzeptieren, was ist. Jesus, Siddhartha Gautama geannt Buddha, sicher gibt es in vielen Kulturen solche Menschen. Indem ich aus den Verklebungen des Charakters aussteige, finde ich die Schönheit der Persönlichkeit und kann sie leuchten lassen.

In meiner Dankesrede erwähne ich Menschen, die mich verlassen haben und Menschen, die ich verlassen habe. Jedes Jahr mit ihnen hat Wachstum und Veränderung gebracht. Wir haben uns getrennt, als zum jeweiligen Zeitpunkt kein Wachstum mehr möglich schien. Die Ausweglosigkeit in meinen Beziehungen war Dünger für Wachstum. Ich habe nicht einfach so weiter gemacht wie bisher, ich habe mich neuen Aufgaben gestellt, bin bereit, mich zu verändern, Vertrautes loszulassen und für Neues bereit zu sein.
Ich hatte fachkundige Hilfe auf diesem Weg, wenn mir auch immer deutlicher wird, dass ICH gegangen bin und meine Begleiter „nur“ auf Türen und Stolperfallen aufmerksam gemacht haben. Hier gilt der Dank Christine Kuhlmann, Daniela Feuerhak und Ulrike Thoma. Ebenso gilt mein Dank meinen GfK-Trainern Anja Kenzler, Gerhard Rothhaupt, Kirsten Kristensen, natürlich Marshall Rosenberg selbst, Gerlinde Fritsch für ihr wunderbares Buch „Praktische Selbstempathie“, Kit Miller, Dominic Barter, Leo Sofer, Penny , Simran K. Wester, Simone Anlicker, Georgis Heintz – ich merke zu meinem Bedauern, dass ich nicht alle Namen parat habe.

Heute bin ich allen Menschen dankbar, die NEIN zu mir sagen. Ich kann endlich verstehen, dass ihr Nein ein Ja zu etwas anderem ist, und dass ihr Nein nichts über meinen Wert aussagt. Jedes Nein von anderen ist eine Ermutigung an mich, mein eigenes Nein und mein eigenes Ja zu finden. Denn in meinem Leben habe ich viel zu oft ja gesagt, wenn es in mir eigentlich ein Nein gab.
Ich bin den Menschen dankbar, die mich im Alltag unterstützen. Lange Jahre waren es die Tageseltern meines Sohnes, die auch heute noch für ihn da sind. Es ist meine kleine Nachbarin, die die Post annimmt, der Freund, der die Eiszapfen von meiner Dachrinne entfernt (schon wieder ales vollgewachsen…), die Masseurin, die es immer wieder schafft, dass ich mich frei bewegen kann, Freunde aus der A-Bewegung, deren Namen ich nicht nennen möchte, um ihre Anonymität zu schützen…
Und ich danke meinen vielen GfK-Freunden, die in den vergangenen fünf Jahren für mich da waren: Ursula, Katrin, Ruth, Michael B., Michael S., Katalin, Anke, Claudia O., Ria, Anja, Gabriel, Markus, Ingrid, Margot, Fabienne, Hans-Peter, Hinrich, Martin aus Findhorn, Tamara, Carola und all Ihr anderen..
Vor meinem inneren Auge tragen mich all diese Menschen durch die Manege des Lebens, helfen mir, aufrecht und stolz in die Runde zu schauen und zu feiern, dass alles gut ist in meiner Welt. Ich danke Euch allen!

So long!
Ysabelle

Post scriptum:
Wen würdet Ihr in Eurer Dankesrede erwähnen? Ich bin neugierig!

Dankbarkeit: Nachspüren

Hallo, Welt!
Ich habe gemerkt, dass etwas Wichtiges fehlt. Da konnte ich zwar sehr atemlos all die Segnungen beschreiben, die mir gestern widerfahren sind. Aber ich merke, dass mir die Freude wie aus der Teflonpfanne aus dem Leben rutscht. Ich vermute, es liegt daran, dass ich mich nicht mit den erfüllten Bedürfnissen verbunden habe.

Also: Welche wunderbaren Bedürfnisse waren gestern bei mir erfüllt?
Als mein alter Freund den Präsentkorb vorbeibrachte, war mein Bedürfnis nach Gesehen werden erfüllt. Und nach Wertschätzung. Da war noch mehr Wertschätzung gestern. Zum Beispiel als mein Kollege uns mittags mit der Schokolade überraschte. Als wir dieses GfK-Treffen hatten, war mein Bedürfnis nach Wachstum erfüllt und nach Beitragen. Uih, das hat mir so gut getan! Nach Wachstum und nach Beitragen! Und mein Bedürfnis nach Selbstvertrauen. Und nach Beteiligung.
Ich habe gestern Abend gemerkt, wie wichtig mir Respekt ist. Ich möchte gern anderen Menschen Respekt zollen und ich wünsche mir Respekt für mich. Und das scheint gestern gut geklappt zu haben.
Das Päckchen von meiner Findhorn-Gefährtin erfüllt mein Bedürfnis nach Verbindung. Ebenso das Wiedersehen mit meinem GfK-Freund. Und der Stollen meiner Nachbarin? Noch mal: Wertschätzung!
Auch heute gab es Geschenke für mich. Ein Freund machte mich darauf aufmerksam, dass bei mir ganz dicke Eiszapfen von der Regenrinne runterhängen. Und nun wird er kommen und sie entfernen, damit niemand zu Schaden kommt. Fürsorge, Unterstützung, vielleicht so was wie Zugehörigkeit – wir stehen zusammen und helfen uns gegenseitig… Und ich bin heute morgen tatsächlich wieder um sieben zum Sport! Damit habe ich mir die wunderbaren Bedürfnisse nach Gesundheit, Bewegung, Begeisterung und Selbstvertrauen erfüllt. (Schade, dass man dafür so früh aufstehen muss… aber ich hab’s gemacht!)
Ja, so geht es mir gut. Wie wunderbar!

So long!

Ysabelle

Zwillingsgiraffen in China geboren

Bei Stern.de fand ich eben diese nette Info.

Euch auch viel Freude damit.

So long!
Ysabelle

Dankbarkeit: Bescherung

Hallo, Welt!
Ich brauchte nicht bis Heiligabend zu warten. Bei mir war gestern schon Bescherung, für alle Sinne, auf allen Kanälen.
Es begann mit dem Nein der GfK-Freundin gestern morgen, das mich daran erinnerte, stärker auf meine eigenen Bedürfnisse zu achten. Dann besuchte mich ein Freund im Büro, brachte einen Präsentkorb und seine frisch angetraute Frau mit. Mittags gab es ein überraschendes Präsent von einem Kollegen. Abends war ich in einer GfK-Übungsgruppe zu Gast und habe eine tiefe, inspirierende, wunderbare Sitzung im Geiste von Verbindung und Freundschaft erlebt. Ich hatte eine Heimfahrt in wärmender Gemeinschaft. Dann klingelte meine Nachbarin. Sie hatte ein Päckchen für mich, von Carola, aus Findhorn. Surprise, surprise! Ich bin ganz aufgeregt! Aber ich kann bis Heiligabend warten. Und! Meine Nachbarin hat FÜR MICH einen Stollen gebacken. Mit gerade so wenig Orangeat und Zitronat drin, dass ich ihn noch mag und man ihn trotzdem Stollen nennen darf. Mit Zuckerguss statt mit Puderzucker, Ist das zu fassen?! Und dann der OBERHAMMER! Eine liebe GfK-Freundin schrieb mir, wie sie mit einem persönlichen Problem umgehen konnte, und dass ich sie dabei inspiriert habe. Ist das zu glauben? Ist das nicht wunderbar? So viele Geschenke an einem Tag… Ein sehr ungewöhnliches Kompliment und ein Antrag, mit jemandem gemeinsam Seminare zu veranstalten, war auch noch dabei. Wenn mir jemand eine Million vor die Tür gelegt hätte, ich wäre nicht glücklicher gewesen.

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit: Nein

Hallo, Welt!
Am Wochenende entdeckte ich im Blog einer Bekannten ein Posting zum Thema „nichts gesagt ist genug gelobt“, das mich sehr angesprochen hat. Dabei ging es auch um Dankbarkeit. Ich habe die Bekannte angemalt und gefragt, ob ich den Beitrag hier unter Nennung der Urheberschaft und mit Verweis auf ihren Blog hi einstellen darf. Ihre Antwort wa aus diversen Gründen ein Nein.
An meinen intensiven Gefühlen konnte ich merken, dass das Thema echt Würze für mich hat. Und dabei ist mir aufgegangen, dass ich noch sehr oft ja sage, obwohl es eigentlich in mir ein NEIN gibt. Ich verstoße nicht selten gegen meine ureigensten Interessen, weil ich den Wünschen und Bedürfnissen anderer eine höhere Priorität einräume als meinen eigenen. Da tut es mir gut, eine Erinnerung daran zu haben, dass ich mich für meine eigenen Belange einsetzen darf und die Welt wird sich deshalb trotzdem weiter drehen…

Ich freue mich, weil ich damit aus einer Zitrone eine Limonade gemacht habe.

So long!
Ysabelle

Dankbarkeit: Gesundheit

Hallo, Welt!
Heute morgen habe ich einen Zahn zugelegt (mich besonders beeilt). Ursprünglich hatte ich nur geplant, die Katzenklos zu putzen. Doch ein Blick aus dem Fenster zeigte Neuschnee. Jetzt aber mal flott! Wenn irgend möglich schippe ich bei meiner betagten Nachbarin mit, also war das Stück Gehweg mal doppelt so lang. In einem Affentempo habe ich den Besen geschwungen und anschließend zart gesalzen, dann meine Taschen geschnappt und bin zum Bshnhof gehechtet. Unterwegs überholte ich Herrn M., der sicher nur unwesentlich älter ist, aber hörbar schnaufte.
Auf dem Bahnsteig angekommen, merkte ich, es ist Zeit für Dankbarkeit. Ich bin dankbar, dass ich mich noch so schnell bewegen kann. Ich bin dankbar, so viel Puste zu haben. Ich bin dankbar, mich noch gut bücken und recken zu können. Im Moment sind mehrere Menschen aus meinem Umkreis sehr, sehr krank und ich bekomme zum Teil hautnah mit, wie es ist, wenn man um sein Leben kämpfen muss. es ist ein Geschenk erkennen zu dürfen, dass es mir heute gut geht. Ich bin dankbar für jeden Tag, an dem ich das merken darf.

So long!
Ysabelle

Dankbarkeit: Über das Wachstum

„Von Verdiensten, die wir zu schätzen wissen, haben wir den Keim in uns.“
Johann Wolfgang von Goethe, Zum Shakespears Tag

Gestern geriet ich in eine Diskussion zum Thema Treue in der Partnerschaft. Dabei hörte ich Sätze wie „wenn mein Partner fremd geht, denke ich, ich bin nicht gut genug für ihn“. Dabei merkte ich, dass ich noch vor einigen Jahren ähnliche Vorstellungen hatte. Etwas stimmt nicht mit mir, wenn sich mein Gegenüber in bestimmter Weise verhält. Das kann mein Chef sein, meine Mutter. die Frau an der Supermarktkasse. Und tief in meinem Inneren gab es eine Resonanz dazu: Du verdienst es auch nicht besser. Mit dir stimmt erwas nicht. Wärest du nur besser, klüger, engagierter, kompromissbereiter, verständnisvoller, hilfsbereiter, dann würden dich die Leute auch anders wahrnehmen, behandeln, zu schätzen wissen. Die eingebaute Botschaft lautete über Jahrzehnte: So wie du bist bist du nicht gut genug.
Als die Beteiligten gestern über Treue diskutierten, merkte ich auf einmal, dass sich etwas in meinem Inneren verändert hat. Ob mein Partner treu ist oder nicht hat nichts mit mir und meinem Wert zu tun. Ob meine Mutter verstimmt ist, weil sie ein anderes Verhalten, eine andere Reaktion erwartet hat, hat nichts mit mir zu tun. Ich bin sehr vielleicht der Auslöser, aber mit mir ist nichts falsch und ich muss in keinem Moment anders sein als ich bin. So wie ich bin, bin ich richtig.
Allzu oft und allzu schnell war ich immer bereit, meinen Wert in Frage zu stellen. Manchmal genügte eine hochgezogene Augenbraue. Alles Verhalten meines Gegenübers bezog ich auf mich. Das waren schmerzhafte Allmachts-Fantasien: Wenn ich mich nur hier und da anders verhielte, dann würde doch mein Chef… meine Familie… mein Partner… Es war die Vorstellung, wenn ich nur anders sei, würde sich alles andere um mich herum auch neu verhalten…
Dieser Gedanke – er stimmt und er stimmt nicht. Er stimmt auf andere Weise als ich es jahrzehntelang gedacht habe. Ich hatte immer geglaubt, ich sei SCHULD, wenn etwas nicht funktionierte. Und würde ich mich selbst nur so verbessern, dass Dinge anders liefen, dann bräuchte ich auch nicht mehr schuld zu sein. Eine schmerzhafte Ichbezogenheit. Das Ergebnis waren nicht selten Kontrolle und Manipulation.
Inzwischen habe ich angefangen, mich anders zu verhalten. Mein Blick richtet sich nach innen: Wie geht es mir, was brauche ich?! Ich übernehme Verantwortung für mich und meine Handlungen. Und ich akzeptiere die Verantwortung anderer für ihre Handlungen. In dem Maße, in dem ich die Verantwortung für das Handeln anderer loslassen kann, gewinne ich innere Freiheit und den Reichtum, mich wahrhaftig mit anderen zu verbinden, ohne sie zu entmündigen.
Einige Menschen in meinem Umfeld tun sich schwer mit dieser neuen Haltung. Diese Art von Verbindung ist ihnen fremd und seltsam. Das Instrument „du bist schuld…“ greift nicht mehr. Was nun? Damit ist ihnen ein Werkzeug genommen, mit dem sie so viele Jahre selbstverständlich gearbeitet haben. Ein Werkzeug mit zwei Köpfen: Du bist schuld und ich bin schuld. Einer dieser Köpfe passte immer. Und plötzlich gibt es keine Passung mehr für diesen Schlüssel.
Welch ein Wachstum, was für eine Veränderung! Ich spüre Ehrfurcht und Dankbarkeit für das, was alles möglich ist, wenn wir bereit sind, Urteile über uns und andere aufzugeben. Auf einmal sind alle Menschen so, wie sie von einer höheren Macht gewollt sind: Wertvoll und frei.

Heute will ich über nichts, was geschieht, urteilen. Vor allem will ich nichts und niemandem die Schuld an etwas geben.

Dankbarkeit: Lachen

Hallo, Welt!
Manchmal tut es einfach nur gut, für ein paar Minuten alles zu vergessen. Hier kommt so ein Highlight für mich.

Besonders cool: „Avoid Romans“ und „Add to cart“. Ich wusste gar nicht, dass Amazon auch Goldbarren verkauft und das IPhone nach Sternen navigiert.

Ja, ich bin dankbar für ein Lachen. Vielleicht mögt Ihr mit mir einstimmen.

So long!

Ysabelle

Dankbarkeit: Blitzlichter

Hallo, Welt!
Zwischendurch fallen mir immer wieder Dinge ein, für die ich dankbar bin. Es blitzt auf im Hirn und verschwindet auch schon wieder. Als ich gestern Abend durch den Schnee nach Hause stapfte, war ich dankbar dafür, mich noch so gut bewegen zu können. Vor der Haustür stellte ich fest, dass meine Nachbarin anscheinend tagsüber bei mir mit gefegt hatte. Wenig später stand sie vor meiner Tür und brachte ein Päckchen, dass sie angenommen hatte. Eine gute Gelegenheit, ihr zu danken. Und dann bin ich rausgegangen zum Schneeschippen. Ich habe mich an meiner Kraft gefreut, an der ruhigen, klaren Winterluft. Nur ein einsames Taxi war unterwegs. Ich bin dankbar, in mein warmes Zuhause zurückzukommen. Und ich bin dankbar, dass die Tierhandlung heute morgen trotz des Wetters Katzenstreu lieferte. Ich bin dankbar, dass noch Streusalz im Haus ist. Es gibt viele kleine Dinge, die wirklich mein Herz erwärmen, Meine eigene Vorratshaltung zum Beispiel. Immer noch ein Glas Würstchen zu finden oder einen eingefrorenen Liter Milch. Noch ein Pfund Kaffee, wenn die letzten Bohnen verbraucht sind. Ich freue mich über all die Momente, in denen ich Selbstfürsorge spüren kann und ich freue mich, dass es Freunde gibt, die ich um Hilfe bitten kann. Am Wochenende wird es darum gehen, einen W-LAN-Stick zu installieren…

So long!
Ysabelle

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