Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Dankbarkeit: Eine Rede

Neulich las ich bei Yehuda Berg die Frage: Wenn man Dir heute einen wichtigen Preis verleihen würde, wem würdest Du in Deiner Rede danken?
Gerade blitzt es in meinem Gehirn, als hätte ich gerade hier genau diese Frage schon einmal beantwortet. Aber das rührt vielleicht daher, dass ich mich nun schon mehrere Tage mit dieser Frage beschäftige.

Mein erster Impuls war:
Ich danke meinem Trainer Gerhard Rothhaupt, dass ich heute da stehe wo ich stehe.
Dabei fällt mir auf:
Ich danke mir, dass ich mich auf den Weg gemacht habe. Ich danke mir, dass ich mich nicht mit Selbstverurteilungen abgefunden habe. Ich danke mir, dass ich in schwierigen Situationen immer öfter bereit bin, im Gehirn den GfK-Modus einzuschalten und zu prüfen: Ist das wirklich wahr? Woher will ich wissen, ob das hundertprozentig wahr ist? Was ist de Beobachtung? Welche Gefühle werden in mir ausgelöst?
Ein bisschen fühle ich mich verbunden mit Menschen, von denen man sagt, dass sie erleuchtet waren. Sie waren in der Lage, Abstand zu nehmen und zu akzeptieren, was ist. Jesus, Siddhartha Gautama geannt Buddha, sicher gibt es in vielen Kulturen solche Menschen. Indem ich aus den Verklebungen des Charakters aussteige, finde ich die Schönheit der Persönlichkeit und kann sie leuchten lassen.

In meiner Dankesrede erwähne ich Menschen, die mich verlassen haben und Menschen, die ich verlassen habe. Jedes Jahr mit ihnen hat Wachstum und Veränderung gebracht. Wir haben uns getrennt, als zum jeweiligen Zeitpunkt kein Wachstum mehr möglich schien. Die Ausweglosigkeit in meinen Beziehungen war Dünger für Wachstum. Ich habe nicht einfach so weiter gemacht wie bisher, ich habe mich neuen Aufgaben gestellt, bin bereit, mich zu verändern, Vertrautes loszulassen und für Neues bereit zu sein.
Ich hatte fachkundige Hilfe auf diesem Weg, wenn mir auch immer deutlicher wird, dass ICH gegangen bin und meine Begleiter „nur“ auf Türen und Stolperfallen aufmerksam gemacht haben. Hier gilt der Dank Christine Kuhlmann, Daniela Feuerhak und Ulrike Thoma. Ebenso gilt mein Dank meinen GfK-Trainern Anja Kenzler, Gerhard Rothhaupt, Kirsten Kristensen, natürlich Marshall Rosenberg selbst, Gerlinde Fritsch für ihr wunderbares Buch „Praktische Selbstempathie“, Kit Miller, Dominic Barter, Leo Sofer, Penny , Simran K. Wester, Simone Anlicker, Georgis Heintz – ich merke zu meinem Bedauern, dass ich nicht alle Namen parat habe.

Heute bin ich allen Menschen dankbar, die NEIN zu mir sagen. Ich kann endlich verstehen, dass ihr Nein ein Ja zu etwas anderem ist, und dass ihr Nein nichts über meinen Wert aussagt. Jedes Nein von anderen ist eine Ermutigung an mich, mein eigenes Nein und mein eigenes Ja zu finden. Denn in meinem Leben habe ich viel zu oft ja gesagt, wenn es in mir eigentlich ein Nein gab.
Ich bin den Menschen dankbar, die mich im Alltag unterstützen. Lange Jahre waren es die Tageseltern meines Sohnes, die auch heute noch für ihn da sind. Es ist meine kleine Nachbarin, die die Post annimmt, der Freund, der die Eiszapfen von meiner Dachrinne entfernt (schon wieder ales vollgewachsen…), die Masseurin, die es immer wieder schafft, dass ich mich frei bewegen kann, Freunde aus der A-Bewegung, deren Namen ich nicht nennen möchte, um ihre Anonymität zu schützen…
Und ich danke meinen vielen GfK-Freunden, die in den vergangenen fünf Jahren für mich da waren: Ursula, Katrin, Ruth, Michael B., Michael S., Katalin, Anke, Claudia O., Ria, Anja, Gabriel, Markus, Ingrid, Margot, Fabienne, Hans-Peter, Hinrich, Martin aus Findhorn, Tamara, Carola und all Ihr anderen..
Vor meinem inneren Auge tragen mich all diese Menschen durch die Manege des Lebens, helfen mir, aufrecht und stolz in die Runde zu schauen und zu feiern, dass alles gut ist in meiner Welt. Ich danke Euch allen!

So long!
Ysabelle

Post scriptum:
Wen würdet Ihr in Eurer Dankesrede erwähnen? Ich bin neugierig!

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