Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Die Wortmarke…

Hallo, Welt!
Gestern nachmittag bekam ich einen Anruf von Andi Schmidbauer vom Fachverband, den ich sowieso total gern habe. Und Andi erzählte mir, dass ich GfK immer in einer Weise schreibe, dass Bedürfnisse unerfüllt bleiben. Wir haben eine Weile dazu geplauscht und dann sendete er mir die Info zu diesem Thema:

Immer wieder beschäftigen uns auch mit den Abkürzungen für die Gewaltfreie Kommunikation.
Die Schreibweise „GfK“ ist eine eingetragene und gültige Wortmarke der „GfK Gruppe“ (ehemals „Gesellschaft für Konsumforschung“) in Nürnberg und somit markenrechtlich geschützt. Eine Verwendung dieser Schreibweise stellt aus unserer Sicht einen Verstoß gegen das deutsche Markenrecht dar und Sie können deswegen abgemahnt werden.

Selbst wenn diese Abkürzung durch TrainerInnen und Interessierte in einem anderen Kontext verwendet wird, kann dies zu Missverständnissen führen. Dies möchten wir gerne vermeiden.

Die Begriffe „GFK“ bzw. „Gewaltfreie Kommunikation“ sind heute in Deutschland nicht markenrechtlich geschützt. Das heißt, es ist nicht gestattet, sie mit einem ® als Kennzeichen eines Markenschutzes zu versehen. Tun Sie es dennoch, stellt das einen Verstoß gegen das Markenrecht dar, welcher wiederum abmahnungsfähig ist.

Der Fachverband Gewaltfreie Kommunikation setzt sich von Beginn an dafür ein, die Schreibweise „GFK“ als Standard zu etablieren, und so auch auf diese Weise zu Bekanntheit und Unterscheidbarkeit der Gewaltfreien Kommunikation beizutragen.

Wir freuen uns, wenn Sie die Abkürzung „GFK“ verwenden – das unterstützt uns. Danke!

Ich habe mich total über diesen Anruf gefreut. Da ich ja im vergangenen Jahr selbst eine Wort-Bildmarke angemeldet habe, habe ich einen Schimmer, was für Ärger entstehen könnte. Zum Glück ist die Gesellschaft für Konsumforschung bisher noch nicht gegen uns vorgegangen. Aber es erfüllt meine Bedürfnisse nach Respekt und eigenem Raum, das künftig bei der Schreibweise zu beachten.

So long!

Ysabelle

… was du immer hast…

Hallo, Welt!
Am Donnerstag hatten wir in der Übungsgruppe ein Thema am Wickel, das für mich auch im neunten Jahr GfK nichts an Brisanz verloren hat: Du-Botschaften.
Intellektuell habe ich natürlich verinnerlicht, dass jede giftige Du-Botschaft eine Aussage über meine/deine unerfüllten Bedürfnisse ist. Wenn also eine Person zur anderen sagt, „du hörst schon wieder die Flöhe husten…“, hat er oder sie vielleicht ein Bedürfnis nach Leichtigkeit. Wir haben an der Flipchart eine ganze Reihe von Du-Botschaften gesammelt und zum Abschluss im Schnelldurchlauf Vermutungen angestellt, welche Bedürfnisse beim Sender eventuell im Mangel gewesen sein könnten.
Spannend wurde es im Mittelteil. Da waren wir nämlich damit beschäftigt, wie diese du-Botschaften zustande kommen und was uns helfen könnte, uns und andere zu verstehen. Wir sind ja oft genug selbst Sender von Du-Botschaften. Ein Beispiel hat mich besonders angesprochen. Eine Person kommt zu einem Paar zu Besuch und nimmt etwas Atmosphärisches wahr. Auf die Frage, ob es gerade dicke Luft gebe, bekommt die Person die Antwort: „was du immer hast…“.
In aller Regel kann man davon ausgehen, dass der Frage „habt ihr euch gerade gestritten?“ eine Beobachtung vorausgeht. Leider sind wir nicht gewohnt, Beobachtungen zu benennen. Vielmehr sind wir darauf trainert, 1 & 1 zusammenzurechnen und unsere Mutmaßungen abzufeuern. Dieses Verhalten kann uns das Leben retten. Wenn wir ein seltsames Rasseln hinter uns hören und erst mal fragen, hört ihr auch so ein seltsames Rasseln, könnte uns die Schlange schon gebissen haben. Wie doof! Wir sind also in unzähligen Alltagssituationen darauf angewiesen, der Rechenleistung unseres Hirncomputers zu vertrauen. Zum Beispiel im Straßenverkehr: Schaffe ich es noch zu überholen oder ist der Gegenverkehr zu dicht dran?
In aller Regel benutzen wir diese besondere Fähigkeit aber nicht selektiv, also situationsbezogen, sondern grad mal immer. Und wenn wir nun unsere Gedanken über etwas Zusammengerechnetes äußern, können wir damit ganz schön anecken. Hier mal ein großartiges Video, auf das mich die „kleine“ Claudia gebracht hat: Wie unser Hirn funktioniert.
http://youtu.be/vESKrzvgA40

Ich nehme Du-Botschaften, die ich höre, inzwischen oft körperlich wahr. Als sei ich mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Wand geknallt. Meine unerfüllten Bedürfnisse (ich habe gerade ein paar aktuelle Du-Botschaften im Ohr) sind Gesehen werden, Respekt, Augenhöhe, Anerkennung, Wertschätzung und dieses wunderbare Bedürfnis „shared reality“, das erst vor ein paar Monaten in mein Leben gekommen ist: Mir ist es wichtig, dass wir den gleichen Blick auf die Dinge haben. Mein frontaler Kortex, also dieser vordere Teil im Hirn, der das Einordnen übernimmt, läuft zu Höchstform auf und kontert mit einer Du-Botschaft. Meine Impulskontrolle, also der präfrontale Kortex, funktioniert mittlerweile so gut, dass ich sie (meist) nicht mehr herausplärre. Aber der Schmerz und der Groll bleiben. Wenn ich getroffen bin, hilft es mir in der aktuellen Situation nicht so viel mir bewusst zu machen, ach, der oder die hat mal gerade ein unerfülltes Bedürfnis. ICH habe nämlich auch eins oder mehrere!
Jetzt kommt also das übliche GfK-BlaBla. Gib dir Einfühlung, such dir jemanden, der dir Einfühlung gibt. Das klappt aber nicht immer in der konkreten Situation. Daher ein anderer Tipp von mir. Konzentriere dich auf die Beobachtung. Du möchtest zurückfeuern? Du merkst, dass du wirklich betroffen bist? Wende dich dir zu. Was fühlst du? Was denkt es in dir? Und ganz besonders: Was ist die Beobachtung?
In meinem aktuellen Backfire-Modus – ich möchte sofort den passenden Kommentar zurückschießen – fällt es mir schwer, eine Beobachtung zu benennen. Meist ist die Beobachtung nicht der Satz, der jetzt zum Auslöser geworden ist. Die Beobachtung zu meinem Schmerz geht tiefer. Im Beispiel „…was du immer hast…“ ging es unter anderem um den altvertrauten Schmerz, dass die eigene Wahrnehmung in Frage gestellt wird. „Aber ich spüre doch, dass da was ist…“. Und die Lernerfahrung kann sein: Ja, meine Beobachtung stimmt, aber statt dass die Leute sich gerade gestritten haben, sind sie gerade hopplahopp aus der Kiste gekommmen und das ist ihnen peinlich.
Also: Statt auf den anderen zu schießen, lege ich das Augenmerk auf mich und auf meinen Schmerz. Kann ich eine Beobachtung benennen? Was sind meine Gedanken dazu? Welche Gefühle werden ausgelöst? Ganz schön komplex und genug Stoff, um in der konkreten Situation nicht mit Sperrfeuer, sondern mit Bedacht zu reagieren. Beim Hören einer Du-Botschaft könnte daher eine Antwort sein: Was du da gerade sagst, möchte ich erst mal für mich einordnen und werde dir später etwas dazu sagen. Vor dem Abfeuern einer Du-Botschaft ist es der Gedanke: Offensichtlich gibt es da in dir einen großen Schmerz. Was ist das unerfüllte Bedürfnis, und gibt es eine Beobachtung dazu?

So long!
Ysabelle

Die Haltung der GfK

Hallo, Welt!
Zum Jahreswechsel oder zum Start ins neue Jahr plane ich mit einem Kollegen ein Seminar. Wir sind ein bisschen um die Themen geschlichen, klar war, dass wir etwas Vertiefendes wollten, etwas für Menschen, die schon GfK-Erfahrung mitbringen. Vielleicht für Zertifizierungskandidaten (und ab zehn Seminartagen bei zertifizierten Trainern kann man sich für die Zertifizierung registrieren). Empathie, Selbstempathie, das war es nicht. Und dann machte es plötzlich bei uns beiden *klick*. Die Haltung der GfK. Das ist es.
Nun bewege ich seit zwei Tagen in meinem Herzen die Frage: Was ist für mich die Haltung der GfK? Ich kann reihenweise Beispiele aufzählen, bei denen ich eben diese Haltung vermisse. Ein Trainer, der nach einem durchaus wohlwollenden und unterstützenden Feedback die Nerven verliert, herunter gelassene Rolladen im Konflikt, Durchschweigen (das kenne ich aus meiner Kindheit und spüre es direkt als körperlichen Schmerz). Impulskontrolle. Affektkongruenz. Hier lohnt sich doch gleich wieder ein Besuch bei Wikipedia (oder bei mir…)

Der Affekt (von lat. afficere: antun; in einen Zustand versetzen; mit etwas erfüllen, versehen) ist eine Gemütserregung (englisch: occurring emotion etwas, das einem passiert).[1] Sie hat eine Ausdrucksdimension, eine körperliche Dimension und eine motivationale Dimension. Ein Lächeln kann beispielsweise ein Ausdruck für den Affekt Sympathie sein, Erröten, im körperlichen Bereich, bezeichnend für den Affekt Scham und die Bereitschaft, mit der Faust auf den Tisch zu hauen, eine charakteristische Motivation aus dem Affekt Zorn heraus sein.[2]

Affekt ist eine besondere Qualität des Fühlens. Die definierenden Merkmale sind eine relative Quantität − in Relation zur Grundstimmung, und eine Akzidenz der Erregung. Seine jeweilige Benennung (zum Beispiel Eifersucht, Trauer, Neugier usw.) erhält der Affekt von der Emotion, die er in Gang bringt und der er sprachlich zugeordnet wird. So kann zum Beispiel Eifersucht nicht nur in Gestalt des Affektes auftreten, sondern auch als Gefühl, als Zwangsgedanke, als Motiv usw. Aus dem Kontext der sprachlichen Verwendung (zum Beispiel rasende Eifersucht) geht dann hervor, ob Affekt oder eine andere Qualität von Gemütsbewegung gemeint ist. Affektiv (synonym: emotional) wird somit ein Verhalten genannt, das überwiegend von der Gemütserregung und weniger von kognitiven Prozessen bestimmt wird.

Affekt wird definiert als Gefühls- und Gemütsbewegung von großer Brisanz, geringer Latenz und energisierender Dynamik (Motivation), einhergehend mit eingeengter Wahrnehmung (Aufmerksamkeitsverzerrungen und Tunnelblick), ggf. einer Überforderung der Willenskontrolle und starker Ausdruckskraft. Dazu kommt eine Beteiligung des motorischen und vegetativen Nervensystems sowie eine Beteiligung des Systems der sog. Botenstoffe und der Hormone. Vereinfacht gesagt handelt es sich um ein psychosomatisches Ereignis mit kommunikativen, motivationalen und kognitiven Folgen.[16] Positiver Affekt geht bspw. mit verstärktem Lächeln, Annäherungsverhalten und heuristischer Informationsverarbeitung einher, negativer Affekt mit missbilligendem Gesichtsausdruck, Vermeidungsverhalten und systematischer Informationsverarbeitung.

Besteht zwischen den Ausdrucksmerkmalen und dem dahinterliegenden Gefühlszustand ein Widerspruch, so ist dies ein inadäquater Affekt. Bei größeren und raschen Wechseln zwischen den Ausdrucksmerkmalen wird von einer Affektlabilität gesprochen, zu unterscheiden von Affektinkontinenz.

Und dazu noch einmal eine Perle zur Impulskontrolle, auch Selbstregulation genannt:

Selbstregulation umfasst u. a. den mentalen Umgang mit Gefühlen und Stimmungen (s. Emotionsregulation) und die Fähigkeiten, Absichten durch zielgerichtetes und realitätsgerechtes Handeln zu verwirklichen (z. B. Selbstwirksamkeit) sowie kurzfristige Befriedigungswünsche längerfristigen Zielen unterzuordnen (s. Selbstdisziplin, Selbstkontrolle). Gut ausgeprägte Fähigkeiten zur Selbstregulation setzen (im neuropsychologischen Sprachgebrauch) intakte exekutive Funktionen voraus.

Vor ein paar Wochen habe ich einen Block mit Feedback-Formularen entwickelt. Darin sind einige Denkanstöße zum Thema Haltung der GfK versteckt:

Hier eine Kostprobe:

  • Bezieht  sich  ehrlich  auf  sich  und  andere,  ist  verbunden  mit  eigenen Gefühlen  und  Bedürfnissen  und  kann  diese  ausdrücken.
  • Ist  fähig,  mit  sich  selbst  in  Verbindung  zu  bleiben, wenn  er/sie  „negatives“  Feedback erhält.
  • Bemerkt,  wenn  sich  das  eigene  Herz  verschließt  oder  der  Wunsch entsteht,  eine  anderen  zu  verletzen,
    entscheidet  sich  aber  bewusst  in  Einklang  mit  den  eigenen  Werten  zu  sprechen  und  zu  handeln.
  • Ist  verlässlich:  macht,  hält  und  bricht  Vereinbarungen  sorgsam, bewusst  und  verantwortungsvoll.

 

 
Ich merke, dass ich das Thema tatsächlich am einfachsten an Negativbeispielen festmachen kann: Wenn jemand bei auftretenden Interpretationsgefühlen nicht mit Leichtigkeit in echte Gefühle und Bedürfnisse übersetzen kann (meine Mutter hat mich gedemütigt), wenn jemand sich in negativen Gedanken oder Erwartungen verfängt und nicht in die Realität zurück findet (meine Beziehung wird zerbrechen, wenn ich mich so und so verhalte), wenn jemand sich aus (alter) Angst nicht für sich einsetzt.

Die Haltung der Gewaltfreien Kommunikation hat für mich fundamental etwas mit Verantwortung zu tun. Ich übernehme Verantwortung für mich und meine Gefühle. Melody Beattie schreibt dazu in ihrem Buch „Die Sucht gebraucht zu werden“:

Ich bin verantwortlich dafür, ob ich lebe oder nicht lebe. Ich bin verantwortlich dafür, nach meinem geistigen, emotionalen, körperlichen und finanziellen Wohlergehen zu streben. Ich bin verantwortlich dafür, meine Bedürfnisse zu er- kennen und zu befriedigen. Ich bin verantwortlich dafür, meine Probleme zu lösen oder mit meinen Problemen leben zu lernen, die ich nicht lösen kann. Ich bin verantwortlich für meine Entscheidungen. Ich bin verantwortlich dafür, was ich gebe oder empfange. Ich bin auch dafür verantwortlich, mir Ziele zu setzen und sie zu erreichen. Ich bin verantwortlich dafür, wie sehr ich das Leben genieße, wie viel Freude ich an täglichen Aktivitäten finde. Ich bin verantwortlich dafür, wen ich liebe und wie ich mich entscheide, diese Liebe auszudrücken. Ich bin verantwortlich dafür, was ich anderen antue und dafür, was ich anderen erlaube mir anzutun.

Was für ein Hammer-Thema für ein Seminar! Boah! Ich freu mich drauf!

So long!

Ysabelle

Die Made

Die Made

Hinter eines Baumes Rinde
wohnt die Made mit dem Kinde.

Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte, fiel vom Blatte.
Diente so auf diese Weise
einer Ameise als Speise.

Eines Morgens sprach die Made:
„Liebes Kind, ich sehe grade,
drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol. So leb denn wohl!

Halt, noch eins! Denk, was geschah,
geh nicht aus, denk an Papa!“

Also sprach sie und entwich. –
Made junior aber schlich hinterdrein;
doch das war schlecht!
Denn schon kam ein bunter Specht
und verschlang die kleine fade
Made ohne Gnade. Schade!

Hinter eines Baumes Rinde
ruft die Made nach dem Kinde ….

Heinz Erhardt

Hallo, Welt!
Maden in der Küche… Ich war ja zehn Tage nicht im Haus und gestern entdeckte meine Freundin neben dem Mülleimer einige weiße Maden auf dem Fußboden. Es hat sie geschüttelt und ich bin schnell dazu gesprungen, um ihr zu helfen, den Müllbeutel in einen weiteren Müllbeutel zu stopfen und die ganze Gegend um den Mülleimer keimfrei zu machen. Dabei gingen meine Gedanken zurück ins Jahr 2008 oder so, als ich in einer Küchenschublade einen schweren Käferbefall entdeckte. In meiner Not habe ich damals den Schädlingsbekämpfer gerufen, der mit der chemischen Keule dafür sorgte, dass diese Tiere sich nicht mehr bei mir wohlfühlen. „Kein Problem“, sagte er damals. „Das passiert öfter in Haushalten, die Bioprodukte kaufen und nicht sofort komplett aufessen…“ Auslöser war ein Müsli gewesen.
Damals war mir so übel, ich hätte mich fast in die krabbelnde Schublade übergeben. Gestern habe ich gemerkt, dass ich mich nicht vom Ekel „angreifen“ ließ. Ich konnte mich an früheren Ekel erinnern, aber ziemlich klar diese Gefühle/Gedanken beiseite stellen.
Als frühere Polizeireporterin hatte ich über Jahrzehnte mein Herz gegen schlimme Sachen verhärtet, die ich in meinem Beruf zu sehen bekommen hatte. Ich habe unendlich viele Leichenfotos auf dem Tisch gehabt, selber manches Mal daneben gestanden, wenn Tote geborgen wurden. Diese „Kaltschnäuzigkeit“ nehme ich leider immer wieder bei Mitarbeitern im Gesundheitswesen (Ärzte, Pflegepersonal) wahr und höre als Begründung häufig, sie müssten sich auf diese Weise vor dem Schmerz schützen. So habe ich es früher auch mit den wüsten Fotos gemacht.
Heute weiß ich, dass ich meine schmerzhaften Erfahrung geradezu abgespalten hatte, denn vor ein paar Jahren kam ich damit überraschend in Verbindung und kann heute viele Dinge nicht mehr so „ruhig“ ansehen wie noch 2002.

Das mit den kleinen weißen Würmchen in meiner Küche war anders. Ich konnte genau spüren, dass ich eine Wahl hatte. Ich konnte Gedanken denken, die in mir Ekel ausgelöst hätten, „iiiihhh, Maden… widerlich…“ oder einfach nur denken, „oh, hier sind Maden auf dem Küchenfußboden“. Ich freue mich wirklich darüber, denn das ist für mich ein erneutes Zeichen für meine These, dass es nicht die Ereignisse an sich sind, die mir „Gefühle machen“, sondern das, was ich darüber denke. Und mich von diesem Denken nicht mehr auf die Bäume jagen zu lassen, begeistert mich!

So long!
Ysabelle

Seminare für schmalen Geldbeutel im August

Hallo ihr lieben!

P1080782Meine liebe Kollegin Antje und Ich freuen uns sehr darüber, dank großzügiger Förderung im August gleich zwei äußerst günstige GFK-Seminare anbieten zu können:

Vom 16.-23. August werden wir uns eine Woche lang dem Thema GFK und Gemeinschaftsbildung widmen, passenderweise in einer kleinen Gemeinschaft in der Nähe von Potsdam die bereits freudig an den Vorbereitungen arbeitet.

Dafür üben wir Selbstempathie, Ehrlichkeit und Transparenz genauso wie den Umgang mit schwierigen Botschaften, Kritik, Wut und Ärger. Wichtig für das eigene Lernen ist nicht nur, was wir in Gruppen zeigen, sondern auch Feedback über unsere blinden Flecken – wie wirke ich auf andere?

vorlage-gfk-flyer1Und eine Woche später, vom 29. – 31. August fördert die EU-Initiative „Jugend in Aktion“ ein GFK-Einführungsseminar in Malchow, das wir dadurch praktisch verschenken können!

Wir freuen uns sehr darüber, auf diese Weise die Gewaltfreie Kommunikation auch an Menschen mit schmalen Geldbeuteln weitergeben zu können, damit jeder von dieser bereichernden Methode profitieren kann.

 

Auf ein baldiges Treffen freuen sich

 

Markus&Antje

Ankommen

Hallo, Welt!
Es fällt mir schwer, mich zu sortieren. Der Seminarraum steht voll mit Zeugs vom IIT Arbeitszimmer nach dem IIT und ich habe noch keinen Plan, wo ich das lasse. Bis Donnerstagabend sollte (!) mir am besten was eingefallen sein, denn dann tagt hier wieder die Übungsgruppe. Ich finde die Rechnung für die Giraffenohren nicht, und ich scheue vor der jetzt anstehenden Buchführung wie ein Pferd vor einem Hindernis. Ich fühle mich so verwirrt von diesen verschiedenen Aufgaben, dass ich mich in das flüchte, was mir leicht fällt. Recherche für ein Pflegebett für meine Mutter, noch eine Maschine Wäsche und natürlich Blog schreiben… und ich wundere mich, ob hinter diesem unbehaglichen Gedanken von Überforderung eine echte Schwäche für buchhalterische Zusammenhänge steht oder ob mein Gehirn einfach so mit alten Glaubenssätzen gefüllt ist, dass ich dadurch total blockiert bin?
Nun habe ich eine wunderbare Excel-Tabelle mit 31 Namen und noch viel mehr Zahlen drin, und ich weiß nicht, was ich damit tun soll. Ist es wirklich meine Aufgabe, Zimmer für Zimmer nachzurechnen, ob die Leute genug für ihre Unterkunft bezahlt haben? Vermutlich ja. Ein paar Rechnungen und anderweitige Bestätigungen sind auch noch zu schreiben. Und vor mir liegt ein Haufen Post, der während meiner Abwesenheit reingekommen ist. Dazwischen ist auch noch einiges schief gegangen. *seufz*
Freitagabend habe ich spät mit dem Hund noch eine Runde um den Hafen gedreht und sehnsüchtig die Segelboote gemustert. Das waren noch Zeiten, als ich am Wochenende einfach an Bord gegangen bin und bis Sonntagabend einfach den Alltag hinter mir gelassen habe. Ganz ohne Handy und Tablet und Webshop und Anrufbeantworter… Bevor mich jetzt einen genauen Plan mache, was alles noch HEUTE zu erledigen ist, packe ich mal eine Kiste Bücher aus, schreibe zwei Rechnungen und gebe vier Lastschriften ins System ein. Ey, war heute nicht Feiertag? Und gibt es tatsächlich Leute, die dann einfach nicht arbeiten? Wie geht das?

So long!

Ysabelle

Grüße vom IIT

Hallo, Welt!
Die Sonne scheint und die Teilnehmer machen einen glücklichen Eindruck und ich kann es kaum fassen, dass wir schon in der Zielgeraden sind. Ich habe doch noch nicht mal alle Dinge fertig, die am ersten Tag erledigt sein sollten. Impressionen vom IIT Zu meinem großen Glück scheint die Sonne fast durchgehend, wir können viel draußen sitzen. Einige Workshops werden kurzerhand in diesen unglaublichen Park verlegt.
Es ist ein kleines IIT mit nur 31 Teilnehmern und 14 Mitarbeitern. Das führt dazu, dass die Atmosphäre sehr „dicht“ ist. Ich habe diverse Rückmeldungen bekommen, dass die Menschen gut mit ihren Themen in Verbindung kommen und intensiv daran arbeiten können. Und ich bedaure, dass auf meinem Zettel so viele andere Sachen stehen und ich bisher erst an einem einzigen Workshop teilnehmen konnte. Und der hat mich auf ungewollte Weise mit meinem Schmerz in Verbindung gebracht und es war mir peinlich, als Organizer hier zu sitzen und zu heulen…

Das wars als kleiner Zwischenbericht aus der Tiefe Niedersachsens…

So long!

Ysabelle

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