Geschenke
Hallo, Welt!
Juristen kriegen ja Musterfälle, die sie lösen müssen. Ich hatte heute den Brief eines alten Ehepaares (keine Verwandten von mir…) auf dem Tisch. Darin schrieben die Herrschaften, sie hätten ihrem Enkel (33) per Brief zum Geburtstag gratuliert und 50 Euro beigelegt. Zum wiederholten Mal hätte es keine Reaktion gegeben. „Was machen wir falsch? Verlangen wir zu viel?“
Solche Aussagen kenne ich auch aus meiner Familie.
So war das Schreiben eine günstige Gelegenheit, noch einmal drüber nachzudenken, was es denn so auf sich hat mit Geschenken.
Ich vermute, das alte Ehepaar wollte sich mit dem Brief und dem Geldgeschenk an den Enkel einige wundervolle Bedürfnisse erfüllen:
Verbindung
Wertschätzung
Unterstützung
Gemeinschaft/Zugehörigkeit
Beteiligung
fielen mir dabei als erstes ein. Brief und Geschenk waren also eine Strategie, und in diesem konkreten Fall eine, die nicht funktioniert hat.
Ich habe ein paar Überlegungen angestellt, welche anderen Strategien es geben könnte, um diese wundervollen Bedürfnisse zu erfüllen. Ich bin mal gespannt, ob das alte Ehepaar darauf eingeht, ob ihnen meine Gedanken etwas nützen.
Geschenke sind eine zweischneidige Sache, das erlebe ich immer wieder. Ich finde es schwierig, Geschenke anzunehmen und schenke doch selber mit Freude. Ich glaube, es lohnt sich, wenn ich darauf noch mal einen genaueren Blick werfe. Welche Bedürfnisse will ich mir mit dem Schenken erfüllen? Und ist das wirklich die beste Strategie, die mir zur Verfügung steht?
So long!
Ysabelle