Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Dankbarkeit: 18. Dezember 2013

Hallo, Welt!
Dankbarkeit führt zu innerem Frieden. Hat das mal jemand Wichtiges gesagt oder ist das tatsächlich meine eigene Erkenntnis? Gestern Abend hatte ich mein wöchentliches Coaching-Gespräch. Ich erinnere mich gut daran, dass ich diesen Job vor zwei Jahren partout nicht haben wollte. Maximal ein halbes Jahr sah ich mich bereit dazu. Mein Coachee erschien mir spießig und auch sonst nicht wie jemand, den ich gern wöchentlich in meinem Leben haben möchte.
Heute ist diese Stunde am Dienstag wertvolle, kostbare Zeit für uns beide. Ich merke, wie das Surren des Alltags leiser wird. Wir haben Zeit füreinander, wir nehmen uns Zeit füreinander. Die Richtung „Ich coache, du reflektierst und lernst dazu“ hat sich längst verändert. Zwar halten wir uns meist an das vereinbarte Seting, aber es gibt nahezu immer Zeit für Austausch und ich bekomme im Gegenzug ganz viele fachbezogene Tipps zu meinen Themen.
Gestern Abend haben wir mal wieder eine Schleife über meine Selbstständigkeit gezogen. Schon in den vergangenen Tagen habe ich gemerkt, wie sich innerlich etwas anders angefühlt hat. Ich traue mir auf einmal etwas zu. Und meine Gesprächspartnerin hat mich darin bestärkt und eindringlich versichert, dass sie für alle Bereiche, die in ihre Kernkompetenz fallen, gern für mich da ist.
Gestern hatte ich auch ein Gespräch mit dem Steuerberater. „Das ist doch Klasse, wie Sie das machen“, sagte mein Berater. „Sie fragen ja wenigstens vorher. Andere Kunden machen dann erst mal und wir müssen hinterher sehen, wie wir das wieder gerade rücken…“
Ein Spiegel-Artikel bestätigt diese Wahrnehmung:

… Untersuchungen zeigen, dass Frauen Firmengründungen anders angehen als Männer. „90 Prozent der Frauen, die sich selbstständig machen, starten im Dienstleistungssektor“, sagt Kronenbitter. Deshalb sei der Kapitalbedarf in der Regel niedrig und die Unternehmensgröße klein. Außerdem wirtschafteten weibliche Firmengründer häufig nachhaltiger als ihre männlichen Pendants : „Von Frauen geführte Unternehmen bleiben länger im Markt, weil sie konsequent reinvestieren.“ …

„Das Gründungsinteresse von Frauen steigt stetig“, sagt Gründungsexperte Marc Ewers von der DIHK. „Wenn wir die Lücke zwischen Interesse und tatsächlicher Gründung schließen würden, könnten wir 50.000 neue Arbeitsplätze schaffen“, glaubt er. Doch auch die Abbrecherrate ist bei Frauen höher. „Frauen beenden ihr Projekt früher. Das heißt aber nicht, dass sie mit ihrem Unternehmen pleitegegangen sind.“

Der Grund liegt unter anderem darin, dass Frauen weniger risikofreudig sind. Das ist laut KfW-Expertin Margarita Tchouvakhina eigentlich ein Vorteil. „Frauen reagieren schneller auf Krisen und kommen schneller heraus“, sagt sie.

Heute Nacht habe ich geträumt, drei frühere Kollegen und Mitarbeiter würden mich zu Hause besuchen. Ich ging mit einer alten Freundin (*winkt_nach_Braunschweig*) in eines meiner Zimmer und war total verblüfft: Es sah aus wie früher, und dabei war es zwischenzeitlich renoviert und neu möbliert worden. Im Traum hat mich das zwar verwirrt, aber nicht irre gemacht. „Das stimmt hier nicht. Das ist nicht der Raum in 2013. Wir sind durch irgendein Versehen irgenwo in 2003 oder so gelandet. Hier gibt es keinen schwarzen Teppichboden, kein flaches Bett und keine schief eingezogene Decke mehr. Dieses Haus ist schön und fertig renoviert. Irgendwie sind wir nur in einen falschen Zeitstrom gekommen. Lass uns hinlegen und schlafen, wenn wir aufwachen sind wir wieder in der Jetztzeit.“ Ich wusste im Traum, dass im Jetzt alles gut und schön ist. Und das Alte konnte ich akzeptieren, aber es war nicht mehr die Realität von 2013.
Als ich mich unter der Dusche an diesen Traum erinnerte, spürte ich Freude und Dankbarkeit. Ich bin nicht mehr die Alte, ich habe Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten gefunden. Es mag manchmal Rückschläge oder Fehlentscheidungen geben. Aber ich sehe auch, was ich auf die Beine stelle. Und ich kann es würdigen. Was für ein Fortschritt!

So long!

Ysabelle

Eine Reaktion zu “Dankbarkeit: 18. Dezember 2013”

  1. Dorothee

    Ich bin dankbar für diesen Blog und die Beständigkeit, die Offenheit und den Humor der Bloggerin.
    Dorothee

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