Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Gelbe Warnlampe

Hallo, Welt!
Am Wochenende ist auch Bügel-Zeit. Dank einer grandiosen Bügelstation ging mir der Stapel mit vier Hosen und dutzenden Shirts flott von der Hand. Ich genieße es, beim Bügeln DVD’s von Marshall zu gucken. Aktuell habe ich einen Workshop in Arbeit, in dem es um GfK und Kinder geht. Also, im Grunde ist das nur ein Titel, der Inhalt des Videos hat nicht so richtig viel mit Kindern zu tun. Aber es gibt eine tolle Passage, in der Marshall einer Mutter demonstriert, was es mit Empathie auf sich hat. Überhaupt geht es viel um Empathie. Marshall gibt auch für alle eine Übungssituation vor: Stell dir vor, du isst mit jemandem zum Mittag, der erst vor kurzer Zeit nach Deutschland eingewandert ist. Und er sagt: Ich begreife nicht, wie ihr jemanden wie Tony Blair zum Premierminister wählen konntet!
Nun gebe dieser Person Einfühlung.

Schon lustig, was da im ersten Anlauf als „Empathie“ formuliert wird. Ich vergesse zwischendurch immer wieder, wie schwierig Empathie gerade für Newcomer ist… Einige Teilnehmer bieten prompt als erstes an, dass Blair nicht deutscher Preminierminister sei, sondern englischer. Hier mahnt Marshall: „First (give) empathy, then correction“, das von mir so geschätzte „Erst Einfühlung, dann Belehrung!“. Mehr Wohlwollen von Marshall fand jemand, der fragte: Bist du besorgt, weil Blair nicht genug für deine Sicherheit tut? Aber der Meister wies dann darauf hin, dass das eine fiese Falle ist, in die Babygiraffen nur zu leicht tappen. Bist du frustriert, weil ich…? Oh, nein! Ich bin frustriert, weil mein Bedürfnis nach XY nicht erfüllt ist! Ein weiteres Angebot bezog sich nur auf Gefühle. Bist du ärgerlich? Und Marshall erläutert: Verbinde immer das Gefühl mit dem Bedürfnis! Sonst ist es wie beim gelben Licht auf dem Armaturenbrett im Auto. Dann kannst du auch mit dem Wagen reden: Bist du in Not? Kann es sein, dass dir was fehlt? Ja! sagt das Auto. Sieh doch die gelbe Warnlampe! Aber erst wenn wir fragen, brauchst du Benzin?, dann kommt die Erlösung. Ja, genau das ist es, was mir fehlt! Und dann kann aus der Empathie etwas Heilsames erwachsen. In diesem Fall vermutlich ein Besuch bei einer Tankstelle…

So long!

Ysabelle

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