Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Ich tue etwas…

Hallo Ihr lieben!

 Nachdem ich lange Jahre eine große Abneigung gegen jede Form von Leistung gehegt habe, merke ich, dass sich meine Einstellung dazu im letzten Jahr geändert hat. Ich habe durch mein Praxissemester in einer Industriefirma gemerkt, dass es sich auch ziemlich geil anfühlen kann, etwas zu leisten.

Zu merken, dass ich etwas schaffe, etwas lerne, an Schwierigkeiten und selbstgestellten Aufgaben wachse…für dieses Erlebnis bin ich sehr dankbar. Gleichzeitig fühlt sich auch totale, bedingungslose Annahme super an. Nichts tun müssen, um ok zu sein, mit allen Macken und Eigenheiten geliebt zu werden – unbezahlbar.

Ich pendel da immer noch ein bißchen zwischen den Welten hin und her, je nachdem wie mein Umfeld grade beschaffen ist. Im Studium bringe ich Leistung und vermisse diese Effizienz dann manchmal im im GFK Kontext.

Dafür fehlt mir dann während des Semesters oft Menschlichkeit, Verständnis, Annahme. Leistung wird oft als Selbstzweck betrachtet und ungefragt angebetet – das kann es auch nicht sein.

Wie krieg ich diese beiden Anteile jetzt unter einen Hut? Wie kann ich etwas leisten, und gleichzeitig auf mich achten? Wie kann ich wachsen und lernen, ohne mich zu überfordern? Wieso will ich überhaupt etwas leisten?

Vor ein paar Wochen begegnete mir in der Balettschule das folgende Zitat von Albertus Magnus, und besser könnte ich es selbst nicht ausdrücken:

„Ich tue täglich etwas –
und blockiere mein Tun nicht mit Vorurteilen.
Ich zerrede nicht die Methode,
bevor ich begonnen habe.
Ich fange an! Ich tue etwas!
Ich weiß, dass sich meinem Tun
Hindernisse in den Weg stellen.
Ich weiß aber auch,
dass das Hindernis zum Leben gehört.
Deshalb wird es mich weder
überraschen noch entmutigen.
Ich übe regelmäßig weiter
und lasse die Vorstellungen
Wirklichkeit werden.
Wer das Tun vor die Kritik stellt, hat Erfolg.
Wer seine Unzuänglichkeiten bejaht
und sie als Faktor erkennt,
wird sie überwinden.“

Albert Magnus (1193-1280)

Markus

Eine Reaktion zu “Ich tue etwas…”

  1. Ysabelle Wolfe

    Wunderschön!
    Danke, Markus, dass Du diesen Text und die Gedanken dazu teilst!

    Y.

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