Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Psychosprech

Quaksprech (in älteren Übersetzungen „Entenquak“) (engl. duckspeak): buchstäblich sprechen, ohne zu denken, oder wie eine Ente zu schnattern. Wenn man Unsinn redet und lügt, so spricht man Quaksprech. Je nach Anwendung ein Lob (bei Personen mit gleicher, regierungstreuer Meinung) oder eine Beschimpfung (bei Personen mit anderer Meinung als der Große Bruder).
Wiipedia in einem Zitat in Neusprech. Bei Neusprech handelt es sich um eine kritische Satire auf das Basic English von Charles Kay Ogden und I. A. Richards, das Orwell zwischen 1942 und 1944 noch wohlwollend unterstützte, bevor er es ab 1946 in seinem Aufsatz Politics and the English Language heftigst bekämpfte.[1]

Heute Abend habe ich mit einer Freundin ein Rollenspiel gemacht. Sie spielte ihre Schwester, mit der sie zur Zeit schwer kommunizieren kann. Ich spielte sie, und in dieser Rolle gab ich der Schwester Einfühlung. „Was soll denn diese Psychosprache“, ereiferte sie sich in der Rolle der Schwester, „Ich bin doch hier nicht auf der Couch!“. Und vor zwei Tagen hörte ich in einem anderen Zusammenhang, „GfK mag ja gut sein für Konfliktmediation oder bei Krisen, aber in der Partnerschaft kriege ich zu viel, wenn wiederholt wird, was ich gerade gesagt habe! Ich weiß doch, was ich rede!“
Wie reden wir GfK? Wie geht „Streetgirafish“? Was ist es, dass die Leute so auf die Palme bringt? Es sind die Nachfragen, das Zurückhalten der eigenen Meinung, bis man/frau dran ist, der Verzicht auf Ratschläge, Gegenargumente, Übertrumpfen, Diagnosen, Mitleid, Effekthascherei oder Abwerten. All das gilt jedoch als normales Kommunikationsverhalten. Präsenz und Respekt kennen wir nur noch aus der Psychotherapie oder vielleicht aus dem Beichtstuhl. An allen anderen Orten rechnen wir zumindest damit, be-urteilt zu werden.
Manchmal brauchen gute Ideen ein wenig länger, um sich durchzusetzen. Es ist die Haltung, um die es geht, und nicht die Worte. Also: Bange machen gilt nicht. Wie sagte schon mal ein anderer Sprachgewaltiger: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!“

Heute will ich in Verbindung mit meiner einfühlsamen Natur bleiben. Auch wenn andere durch meine Worte irritiert sind, versuche ich ihnen empathisch zu begegnen.

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