Dankbarkeit: 13. Dezember 2014
Hallo, Welt!
„Dankbarkeit ist der Schlüssel zum Glück“. So, oder zumindest so ähnlich heißt ein Kapitel in dem kleinen Büchlein „Lieben heißt die Angst verlieren“ von Gerald Jampolsky, das in den 90er Jahren für mich ganz wichtig war. Ich merke, dass es mein Leben bereichert, wenn ich mich auf meine glücklichen Momente besinne. Viele Jahre hat meine Mutter zu familiären Anlässen Gedichte geschrieben, heute hatte ich in der Post ihr neuestes Werk, überschrieben: „Das letzte“. Darin schreibt sie:
Doch Spass beiseite, mir fällt ein,
das Fest soll ja für alle sein.
Euch grüsse ich, geniesst die Tage.
Mit wem? Das steht doch außer Frage:
Mit Enkeln, Nichten, Neffen, Tanten,
und wer noch lebt von den Verwandten.
Umarmt Euch fest, seid froh und glücklich.
Nie wird‘s so sein wie augenblicklich.
Es ist offensichtlich, dass sie nur noch auf den Heiligabend hin lebt, und es berührt mich immer wieder aufs Neue, mit welcher Disziplin und eisernem Willen sie immer noch wieder die Kraft findet, an andere zu denken. Heute hat sie mir den Stapel Weihnachtspost gezeigt, den sie in der vergangenen Woche erledigt hat. Mehr als 20 Briefe…
Ich bin dankbar für jedes gekrächzte Telefonat mit ihr. Ich bin dankbar, dass ich nach all den Jahren voller Groll und Miss-Verstehen, nach all den Jahren, in denen ich für mich in ihrem Leben keinen Platz gesehen habe, sie noch einmal so zugewandt, ermutigend und fürsorglich erleben darf. Ein unerwartetes Geschenk.
Ich bin auch dankbar für Wertschätzung von Menschen, die ich kaum oder gar nicht kenne… Rückmeldungen zur „Empathischen Zeit“ wie zum Beispiel:
ich danke Ihnen für die Info und überhaupt für Ihr ganzes GFK-Engagement.
Auch ich finde es eine schöne Idee und hab das Heft voller Interesse gelesen.
Es erfüllt meine Bedürfnisse nach Beitragen, aber auch nach Gesehen werden und Wertschätzung. Gestern habe ich in einem Skype-Gespräch mit Michael Dillo noch etwas anderes gemerkt. Bisher habe ich auf keiner Liste ein Bedürfnis nach Kompetenz gefunden. Wir beschränken uns auf Effizienz und Effektivität, wobei das zwar in diversen Listen (auch in meiner) steht, aber ich nicht sicher bin, ob das echte Bedürfnisse sind, oder dahinter nicht doch etwas Tieferes liegt. Wenn ich Zeitung mache, oder Zeitschrift, dann fühlt sich das kraftvoll an. Ich genieße mein Tun. Ich freue mich daran, dass ich es kann. Ich wachse mit den Schwierigkeiten. Hier noch mal was am Text gefeilt, dort noch mal ein Foto dazu… Ich bin leider nicht auch noch grafisch begabt, ich wünschte, da wäre ich ebenso gut wie im Organisieren, Einpassen, Erfinden, Umformulieren…
Heute gilt also meine Dankbarkeit auch all denen, die es mir ermöglichen, eine zweite Ausgabe zu stemmen: Zum Beispiel den Trainern, die 50 Hefte gekauft haben und sie in ihrem Dunstkreis anbieten. Ich danke Euch dafür!
Und ich bin dankbar, dass ich wahrscheinlich nur noch zwei Tage in diesem Jahr zur Arbeit fahren muss: Zu viele Überstunden und vier Tage Resturlaub… Schöne Aussichten!
So long!
Ysabelle