Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Grüße aus der Welt der Arbeit

Hallo, Welt!
In meinen Verhandlungen in Bezug auf den neuen Job bin ich an einem Wendepunkt angekommen. Gestern erreichte mich eine Mail, die ich nur schwer lesen konnte. Mit viel gutem Willen erkenne ich, dass mein Auftraggeber gerade sehr unter Druck ist, sich Leichtigkeit und Effizienz wünscht. Aber mein Vorname ist Ysabelle und nicht „Melanie“, und wenn ich Rückfragen zu meinem Arbeitsvertrag habe, möchte ich nicht gespiegelt bekommen, solche Anfragen seien jetzt gerade mal irrelevant.
Ich konnte schnell die Bedürfnisse benennen, die da bei mir gerade im Mangel sind: Respekt, Anerkennung, Wertschätzung, Augenhöhe, Schutz, Klarheit. Ich konnte auch die Gefühle benennen: Erschrocken, frustriert, hilflos oder vielleicht sogar ohnmächtig, verwirrt, besorgt und ärgerlich. Trotzdem blieb ich gestern tagsüber in einer seltsamen Verfassung hängen, müde, lethargisch, ohne Antrieb.
Gestern Abend schenkte mir das Schicksal eine Skype-Sitzung mit Gabriel. Oh, wie schön! Danach konnte ich ein paar Dinge klarer benennen und entdeckte für mich die ersten Anzeichen einer Richtung, in die ich mich vielleicht bewegen könnte. Der Knüller kam aber erst heute Morgen, als ich eine Mail von Gabi Klenke aufmachte, die mich gerade beim Thema „Schlüsselunterscheidungen“ unterstützt. Folgende Zitate füllten sofort wieder Energie in meinen Tank:

*1.**Selbstempathie – Ausagieren, Unterdrücken oder Schweigen in Gefühlen*

Selbstempathie bedeutet für mich, bewusst wahrzunehmen, was gerade lebendig ist, welche Gefühle und Bedürfnisse da sind. Durch diese Klarheit erreiche ich innere Entspannung und kanndann ehrlich
ausdrücken, was ich brauche. Wenn ich meine Lebendigkeit nicht wahrnehme, werde ich in automatischen Reaktionen feststecken, z. B. Herausschreien von Äußerungen, Schweigen und Rückzug, Opfer sein.

und die zweite:

*Respekt vor Autorität* *Angst vor Autorität*

Ich höre die Gefühle und Bedürfnisse meines Gegenübers und nehme meine eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahr, kann mich bewusst äußern und behalte meine Freiheit.

Ich nehme meine Gefühle und Bedürfnisse nicht wahr, reagiere unbewusst und verliere meine Freiheit.

Jaaaa!!! Ich bin kein Opfer! Ich habe Handlungsoptionen! Ich muss keineswegs alles schlucken, was mir vorgesetzt wird. Ich kann für mich einstehen UND in Verbindung bleiben. Ich kann mich bewusst für ein neues Verhalten entscheiden, ich muss nicht unbewusst durch mein Leben taumeln, sondern kann mich für die Dinge einsetzen, die mir wichtig sind!

Und das Ergebnis?
Ich habe mir keine Monatskarte gekauft, um täglich zu meinem Ein-Monats-Job zu kommen. Ich habe eine Hinfahrkarte gekauft. Und nun werden wir sehen, was sich ergibt. Ich bin nicht hilflos, ich stehe nicht mit dem Rücken zur Wand. Das fühlt sich gut an.

Ich habe die Wahl!

So long…
Ysabelle

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