Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Dankbarkeit: 11. Dezember 2012

Hallo, Welt!
Gerade fließt mein Herz über vor Dankbarkeit. Ich hatte zwei intensive Gespräche mit GfK-Freundinnen, in denen meine Bedürfnisse nach Gesehen werden, Verbindung, Wärme und Wertschätzung aufs Schönste übererfüllt wurden. Ich nehme mich gerade ganz genährt und gestärkt wahr (obwohl ich so müde bin…). Außerdem habe ich es heute geschafft, jemanden zu bitten, mich auf einem schweren Gang zu begleiten, und er hat „Ja“ gesagt. Oh, wie schön!
Es passiert etwas in mir. Ich kann es spüren, aber noch nicht benennen. Ich fange an zu erkennen, wie meine eigene Farbe in der bunten GfK-Welt sein kann. Ich nehme mich als eigenständiges Individuum wahr, nicht mehr als Schleppenträger von jemand anderem. Ich habe eine große Freude am Geben, es gibt ein Strömen und Fließen in mir. Und gleichzeitig darf ich mich im Auge behalten, meine Bedürfnisse sehen, Ernst nehmen, berücksichtigen.
Sonntag bekam ich die Rückmeldung, ich würde sicher nicht arbeitslos sein, arbeitslos bleiben. Ich würde so viel Tatkraft und Energie ausstrahlen…und der Mensch formulierte sein Vertrauen in meine Fähigkeiten: Ich mache es, wenn du dabei bist.
Mein „Dabei sein“ hat sich verändert. Das schwere hölzerne Zahnrad ist weiter geruckelt. Yes, I can… So fühlt es sich an. Andere mögen mir an Erfahrung voraus sein, aber das hat nichts mit meinem Können zu tun.
In einem meiner heutigen Telefonate ging es auch um tiefe Prozesse. Nein, ich habe keine Angst mehr vor tiefen Prozessen, keine Angst, andere in tiefen Prozessen zu begleiten. Stick to feelings and needs… Ich bleibe bei Gefühlen und Bedürfnissen. Und ich akzeptiere, dass es nicht mein Job ist, die Welt zu retten.

Äh – liest sich wahrscheinlich alles ziemlich kryptisch. Im Kern geht es mir darum, dass ich heute Abend mit meiner Kraft, mit meinen Gaben, Geschenken in Verbindung gekommen bin. Nur für heute gebe ich mir die Erlaubnis zu leuchten.

UNSERE GRÖSSTE ANGST

Unsere größte Angst ist nicht, unzulänglich zu sein.
Unsere größte Angst besteht darin, unermesslich mächtig zu sein.
Unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, ängstigt uns am meisten.
Wir fragen uns, wer bin ich überhaupt,
um strahlend, bezaubernd, begnadet und phantastisch sein zu dürfen?
Wer bist du denn, dass du das nicht sein darfst?
Du bist ein Kind Gottes.
Es dient der Welt nicht, wenn du dich klein machst.
Sich herabzusetzen,
nur damit unsere Mitmenschen sich nicht verunsichert fühlen,
hat nichts mit Erleuchtung zu tun.
Uns allen ist es bestimmt, wie Kinder zu strahlen.
Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes in uns zu verwirklichen.
Es ist nicht nur in einigen Menschen, sondern in jedem von uns.
Und wenn wir unser Licht leuchten lassen,
geben wir damit anderen unwillkürlich die Erlaubnis, dasselbe zu tun.
Wenn wir von unserer eigenen Angst losgelöst sind,
wird unsere Anwesenheit – ganz ohne unser Zutun – andere befreien .

Our deepest fear is not that we are inadequate.
Our deepest fear is that we are
powerful beyond measure.
It is our light, not our darkness that most
frightens us. We ask ourselves, Who am I to
be brilliant, gorgeous, talented, fabulous?
Actually, who are you not to be? You are a
child of God. Your playing small does not
serve the world. There is nothing enlightened
about shrinking so that other people won’t feel
insecure around you.
We are all meant to shine, as children do. We
were born to make manifest the glory of God
that is within us. It’s not just in some of us;
it’s in everyone.
And as we let our own light shine, we
unconsciously give other people permission to
do the same. As we are liberated from our
own fear, our presence automatically liberates
others.


aus: Marianne Williamson „A Return To Love: Reflections on the Principles of A Course in Miracles“
zitiert von Nelson Mandela in seiner Antrittsrede 1994

So long!

Ysabelle

Buchempfehlung: Gewaltfreie Kommunikation in der Mediation

Hallo Ihr Lieben!

Wenn man sich im Bücherregal der Gewaltfreien Kommunikation umschaut, findet man inzwischen eine große Fülle an Literatur zu dieser fantastischen Errungenschaft. Ist man mit der Methode und den Möglichkeiten der GFK noch nicht allzu vertraut, kann man auch die meisten Bücher bedenkenlos erwerben und studieren.
Irgendwann kommt die fortgeschrittene Giraffe aber an den Punkt, wo sie die 4 Schritte auswendig kann, ein Vokabular an Gefühlen und Bedürfnissen beherrscht, das für den Alltag ausreicht und sich fragt, ob das schon alles ist.
Meine Erfahrung ist, dass sich viele Bücher wiederholen und die immer gleichen Grundlagen darlegen, ohne wirklich etwas neues zu bieten. Aber zum Glück gibt es inzwischen auch einige Titel, die sich an fortgeschrittene und professionelle Anweder richten und auch für alte Hasen bzw. Giraffen noch interessantes beinhalten.

Zu diesen Büchern zähle ich auch „Gewaltfreie Kommunikation in der Mediation“.
Die gut 150 Seiten enthalten 13 Artikel aus verschiedenen Bereichen die mal an einem speziellen Punkt in die Tiefe gehen (z.B. Visualisierung von Emotionen) und mal in die Breite (Übersicht über Restorative Circles, Soziokratie). Dieser abwechslungsreiche Mix hat mich sehr angesprochen und ich denke, dass das Buch durch die verschiedenen Themen und Herangehensweisen auch für eine größere Zielgruppe als profesionelle Mediatoren interessant ist.
Der Schreibstil ist je nach AuthorIn mal locker und humorvoll (z.B. Al Weckert über den Umgang mit schwierigen Gefühlen), mal deutlich vom Bussiness Kontext geprägt (z.B. Helga Weiß über Organisationsentwicklung). Das ganze durchzieht ein klarer Pragmatismus, immer wieder geht es um die Frage, wie man das ganze anwenden kann. Dazu passende Fallbeispiele, Übungen und Anregungen können benutzt werden, um das eigene Repertoire zu erweitern.
Weiterhin fällt mir positiv auf, dass das gesamte Buch genderbewußt verfasst wurde, zumindest bei den VerfasserInnen ist angekommen, dass es nicht nur Männer auf der Welt gibt.
Gewaltfreie Kommunikation in der Mediation bekommt von mir glatte fünf Sterne und eine eindeutige Kaufempfehlung für jede, die als Multiplikatorin unterwegs ist.

 

Markus

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