Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Dankbarkeit: 20.12.2014

Hallo, Welt!
In meiner Wahrnehmung sind es schwere Tage. Heute Morgen bin ich am Telefon in Tränen ausgebrochen, weil meine Mutter nur noch röchelt und eigentlich nicht mehr verständlich ist. Wie kann ich sie begleiten, wenn wir nicht kommunizieren können?

Höchste Zeit für Selbstempathie.
Wofür ich dankbar bin… Mit Michael Dillo entdecke ich gerade einmal neu Ho’oponopono, das hawaiianische Versöhnungsritual. Ich war ganz sicher, hier schon einmal darüber geschrieben zu haben, aber ich finde zu diesem Stichwort nichts. Michael überlegt, das in GFK zu übersetzen und ich bin völlig begeistert von dieser Idee.

Gestern hatte ich bezüglich der Empathischen Zeit eine Mail im Kasten, die ich schwer lesen konnte. Bei mir kam eine Forderung an. Ich habe mehrere Stunden gebraucht, um meinen zurzeit etwas wackligen Giraffenstatus wieder herzustellen. Nachdem ich eine Antwortmail verschickt hatte, ergab sich ein Empathiegespräch mit Nayoma. Dabei sind zwei Sachen deutlich geworden, die beide in die Schublade gehören: Ich bin niemals aus dem Grund verstimmt, den ich annehme…
Die AutorInnen der Mail hatten um Verschiebung eines Themas gebeten. Ich habe das als Misstrauensantrag an meine Kompetenz als Redakteurin wahrgenommen (Feind-Gedanke: du bist inkompetent, dieses Thema ohne unsere Hilfe darzustellen). Unerfüllte Bedürfnisse: Autonomie, Wertschätzung, Gemeinschaft. Das triggerte meine alte Angst, wenn du nicht so machst wie wir von dir erwarten, fliegst du hier raus. Und prompt bin ich in einen unerfreulichen Zustand der Rebellion gekommen, aus dem ich mich nur mühsam rausholen konnte. Ich möchte feiern, dass ich zum einen gerade in diesem Moment mit Nayoma reden konnte, die mir ein paar gute Tipps gegeben hat und mich gut führen konnte.
Zum anderen möchte ich feiern, dass ich erkannt habe, wie sehr ich immer wieder in meine eigenen Feindbild-Projektionen laufe. Je schneller ich das merke, desto eher kann ich mich davon verabschieden – zum Beispiel auch mit einem Ho’oponopono-Ritual (wollt mehr wissen? Ist noch ein Platz frei in unserem Neujahrs-Workshop).
Ich möchte anerkennen (nach Feiern ist mir nicht zumute), dass ich heute Abend meinen alten A-Freund H. angerufen habe und unsere Verabredung für Morgen abgesagt. Ich bin so unglaublich erschöpft, habe schon den ganzen Nachmittag im Bett gelegen… da traue ich mir diese Verabredung für den Nachmittag nicht zu. Ich trage Sorge für mich. Schön.
Und ich möchte ein Gespräch mit der Apple-Hotline feiern, das ich heute Mittag geführt habe. Unglaublich, was da passiert ist. Ich habe dem Mann mein technisches Problem beschrieben, und er antwortete: „Ich möchte gern wiederholen, was bei mir angekommen ist, damit wir auch das Problem beheben, das Ihnen am Herzen liegt.“ Mir ist vor Beglückung/Schreck fast der Hörer aus der Hand gefallen. So einfach kann die Welt ein wunderbarer Ort sein!

So long!
Ysabelle

Eine Reaktion zu “Dankbarkeit: 20.12.2014”

  1. Dorothee

    Oh Oh OH ich wünsche dir sooviel Kraft für die schwere Zeit. Bitte sorge weiterhin gut für dich.
    Ich bin jetzt erst mal weg- Sei in Gedanken umarmt. Dorothee

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