Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Bedeutungsschwanger…

Nicht die Dinge sind es, die uns ängstigen und uns zu schaffen machen, sondern die Bedeutung, die wir ihnen zumessen.
Hermann Hesse (zurückgehend auf Epiktet)

Hallo, Welt!
Eben habe ich 45 Minuten gebügelt. Ich hätte so viele sinnvolle (und wichtige) Dinge zu erledigen, und was mache ich? Bügeln. Zwischendurch habe ich versucht zu ergründen, wieso ich gerade jetzt, wo mir an so vielen Stellen der Kittel brennt, bügeln möchte. Ich vermute, es erfüllt mein Bedürfnis nach Sinnhaftigkeit, Schönheit, Autonomie (ich kann allein entscheiden, welches Teil ich bügele und welches im Korb bleibt), ich bin sozusagen Herrin des Bügelkorbs. Und ich möchte mir ins Gedächtnis rufen: Es ist nicht das morgige Pre-Assessment in Göttingen für die Zertifizierung als GfK-Trainerin, das mich ängstigt, sondern die Bedeutung, die ich ihm beimesse.

So long!

Ysabelle

Eine Reaktion zu “Bedeutungsschwanger…”

  1. Ysabelle Wolfe

    Hallo, Welt,
    jetzt habe ich eine Idee, warum ich bügeln „musste“…
    Übersprungbewegung
    (Weitergeleitet von Übersprungshandlung)

    Übersprungbewegung (auch: Übersprunghandlung, Übersprungverhalten; engl.: displacement activity, gelegentlich auch: substitute activity oder behaviour out of context) ist ein Fachbegriff der vor allem von Konrad Lorenz ausgearbeiteten Instinkttheorie. Er wurde von Nikolaas Tinbergen in die Ethologie eingeführt[1] und bezeichnet bestimmte Verhaltensmuster, die vom Beobachter als „unerwartet“ empfunden werden, da sie innerhalb einer Verhaltensabfolge auftreten, in der sie keinem unmittelbaren Zweck zu dienen scheinen. Nikolaas Tinbergen beschrieb sie wie folgt: „Diese Bewegungen scheinen irrelevant in dem Sinne zu sein, dass sie unabhängig vom Kontext der unmittelbar vorhergehenden oder folgenden Verhaltensweisen auftreten.“[2]

    Gedeutet wurde solches, dem Beobachter „unpassend“, ohne nachvollziehbaren Bezug zur gegebenen Situation erscheinendes Verhalten als Ausdruck „eines Konfliktes zwischen zwei Instinkten“,[3] weswegen die Fortführung des zuvor beobachtbaren Instinktverhaltens – zumindest zeitweise – nicht möglich ist und stattdessen eine Verhaltensweise gezeigt wird, die (der Instinkttheorie zufolge) aus einem völlig anderen – dritten – Funktionskreis des Verhaltensrepertoires stammt. Modelle zum Übersprungverhalten

    Dem Konzept der Übersprungbewegungen lag die Annahme zugrunde, dass zwei einander entgegengesetzte Instinkthandlungen (zum Beispiel Angriff und Flucht) sich wechselseitig hemmen und die für beide freigesetzte „Triebenergie“ in dieser Situation auf eine dritte Verhaltensweise überspringt, so dass diese dritte Verhaltensweise ausgeführt werde – also „Bewegungen, die einem anderen Instinkt gehören als den augenblicklich aktivierten Instinkten bzw. dem augenblicklich aktivierten Instinkt.“[4] Klaus Immelmann erläuterte, das von den Vertretern der klassischen vergleichenden Verhaltensforschung als Übersprungverhalten klassifizierte Verhaltensmuster sei für den Beobachter „unerwartet in dem Sinne, dass es in der Situation, in der es auftritt, nicht die normale biologische Funktion erfüllt, für die es im Laufe der Stammesgeschichte entwickelt wurde.“[5] Mit anderen Worten: Wird der Ablauf einer Instinkthandlung durch Mängel der auslösenden Situation oder Auftreten eines Konfliktes zwischen unvereinbaren Instinkten gestört, kann die aufgestaute Triebenergie über ein in der Situation scheinbar irrelevantes, zu einem anderen Instinkt gehörendes Verhalten abreagiert werden.[6]
    Übersprunghypothese

    Die von Tinbergen um 1940 entwickelte Übersprunghypothese geht davon aus, dass immer dann, wenn die „Entladung“ einer aktionsspezifischen Erregung, also des aktivierten Instinktes, nicht möglich ist, ein anderes – aber immer gleiches – Bewegungsmuster hervorgebracht wird. Laut Tinbergens „Instinktlehre“ von 1952 zeige ein Tier dann Übersprungverhalten, „wenn bei sehr starkem Trieb … die Außensituation nicht hinreicht, um die Endhandlung auszulösen“.[7] Dies bedeutet in der Konsequenz, dass diesem Modell zufolge eine Verhaltensweise C einerseits (und in der Regel) von ihrer spezifischen Erregung ausgelöst wird, andererseits aber auch (gleichsam durch das Überspringen einer „Fremderregung“) durch Verhaltensweise B ausgelöst werden kann: nämlich dann, wenn Verhaltensweise B zum Beispiel aufgrund fehlender Schlüsselreize blockiert ist und daher ein „Erregungsstau“ auftritt.

    Wikipedia kennt sich aus…

    So long!

    Ysabelle

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