Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Filz und Leichtigkeit

Hallo, Welt!
Es ist heiß! Und während unseres grandiosen Filzseminars war es heiß! Wie gut, dass wir die Terrasse beschatten konnten! Und wie gut, dass es nicht geregnet hat! Alles das, was wir gemütlich im Garten machen konnten (frühstücken, Mittag essen, grillen, Einzelarbeit, Gruppenarbeit) war so viel entspannter als im Haus. Jedenfalls ist es zu fünft im Übungsraum voll. Und im Garten ist es locker.
Wir haben allerlei basic GfK angeguckt und ansonsten wurde fleißig gefilzt. Zunächst haben die Teilnehmer mit einem Flächenfilz angefangen. Das ging allen flott von der Hand, und eine Teilnehmerin hatte ohnehin schon viel Vorerfahrung. Während die einen filzten, habe ich jeweils das Essen vorbereitet, die Küche wieder klariert oder eben auch zugeschaut. Samstagnachmittag ging es dann an die größeren Teile, für die die Teilnehmer ja Freitag schon an den Entwürfen für die Motive gearbeitet hatten. Es entstanden zwei Meditationskissen Das erste mit einem Spiralmotiv. Auf der Papierskizze hatte es schon die leuchtende Mitte gegeben, aber der dynamische Mix mit dem Blau ergab sich erst im Umgang mit dem Material. Das zweite Meditationskissen war dagegen ganz gegenständlich im Motiv. Es hatte ein leicht abgewandeltes Ying Yang: Himmel und Wasser Besonders begeisterte mich dabei der Wal mit seinem weißen Bauch und eine Qualle, die zartrosa Tentakel hatte. Wunderbar! Und daneben wuchs der Teppich für einen Seminarraum. Das war natürlich superspannend zu beobachten: Zunächst wurden die einzelnen Teile vorbereitet und auf Papier ausgelegt. Wie bitte sieht ein Wolf aus? Und wo hat die Giraffe ihre Tupfen? Es wurde gezupft, gelegt, umgelegt, noch mal gezupft, und später dann gewalkt, geknetet, massiert, mit den Füßen gestampft und manchmal auch laut Musik gehört. Dazwischen gab es Zeit für ein Lebendigkeitsbad, allerlei Input zum Thema Camouflage in der Sprache, eine berührende Einzelarbeit zum Thema „Strategien und Opferenergie“ sowie diverse köstliche Mahlzeiten. Was mir gut gefallen hat, war dass ich mit Leichtigkeit von meinem Konzept abweichen konnte, als erkennbar war, dass keiner der Teilnehmer eine konkrete Bitte formulieren wollte, sondern andere Dinge gebraucht wurden. Als es keine Begeisterung dafür gab, Vorwürfe zu übersetzen, haben wir halt Komplimente übersetzt, was abends um neun auf der Terrasse bei einem Glas Wein deutlich mehr Spaß machte als in einem Seminarraum bei Kunstlicht. Die Abschlussrunde am Sonntag gegen 16 Uhr zeigte, dass alle sehr zufrieden mit dem Wochenende waren. Das alles hat nur einen winzigen Schönheitsfehler. Insgesamt waren es mit Vorbereitung und allem Drum und Dran fünf Tage Arbeit. Übrig bleiben für jede von uns Trainerinnen je 189 Euro. Das drückt den Stundenlohn auf osteuropäische Verhältnisse.
Trotzdem bin ich nicht unzufrieden. Zum einen sind wirklich wunderbare und inspirierende Werke entstanden. Zum anderen war eine zertifizierte Trainerin als Teilnehmerin dabei. Sie wird mir für meine Zertifizierung ein Trainer-Feedback geben und hat sich auch warm und wohlwollend über die Qualität meines Handouts geäußert. Und es sind Seminarvorbereitungen durchgearbeitet, die ich immer wieder brauchen werde. Und nun kann ich einfach die Schublade aufziehen und darauf zurückgreifen. Oder den Drucker anwerfen.
Heute nun bin ich total erschöpft. Ich hatte erst überlegt, ob ich nicht doch zum Thema „Work – Life“ etwas schreiben sollte, weil mir das Thema im Moment sehr nahe ist. Aber dann dachte ich, einige von Euch wollen bestimmt wissen, wie das Wochenende gelaufen ist. Ich werde heute versuchen, nur so viel zu tun, wie ich den tiefsten Drang verspüre: Geschirrspüler ausräumen, Katzenklos, Wäsche aufhängen, Seminarsachen wegräumen. Ansonsten versuche ich, nichts zu tun, also vielleicht zu schlafen. Ab Morgen möchte ich drei Tage Urlaub/Pause einlegen. Donnerstag Abend um 18 Uhr endet die Pause, dann bereite ich die Übungsgruppe vor. Aber bis da hin: Piano! Die nächsten 14 Tage werden noch einmal hart… Vielleicht kann ich dann Mitte September eine Woche Urlaub machen…

So long!

Ysabelle

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