Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Kraut & Rüben (6)

Hallo, Welt!
Heute habe ich gemerkt, dass ich in manchen Situationen eine ganz niedrige Frustrationsschwelle habe. Ich versuchte einer Kollegin aus einer anderen Abteilung zu verdeutlichen, was ich von ihr wollte. Als ich auch bei der dritten Wiederholung nicht verstanden wurde, war ich kurz davor, wie das berühmte HB-Männchen in die Luft zu gehen. Ich brachte noch solche Sätze raus wie „ich bin gerade sehr frustriert, weil ich das jetzt drei Mal beschrieben habe und noch immer nicht verstanden bin. Was kann ich dazu beitragen, dass Sie verstehen, was ich von Ihnen brauche?“

Offensichtlich sprach ich von Äpfeln und sie dachte an Birnen. Letzten Endes habe ich die Bilder dessen, was ich von ihr wollte, auf den Kopierer gelegt und dann eine Kopie in ihre Abteilung getragen. Diese Strategie hat dann funktioniert. Junge, Junge, war ich wütend…

Ähnlich wütend war heute Mittag ein Kollege. Er hatte in einer Konferenz die Bemerkung eines Kollegen über die Einhaltung von Zeitplänen persönlich genommen und wütete anschließend über mangelnde Flexibilität und fehlendes Verständnis für die aktuelle Situation. Ich konnte ihm Empathie geben und habe es mit letzter Kraft geschafft, nicht ratzuschlagen, sondern ihm stattdessen Arbeit abzunehmen. Wir waren uns einig, dass klare Bitten in so einer Situation unglaublich hilfreich sind.

Der Fühler meiner Heizung ist kaputt. Jetzt denkt die Therme, es wäre Sommer und stellt das Heizen ein. 15 Grad hatte ich heute Morgen. Heute Abend ist es wieder kuschelig warm, weil zum einen der Monteur da war und den Fühler ausgetrickst hat (der neue kommt erst morgen…), und weil zum zweiten eine Freundin hier Sitzwache gehalten hat und und den Monteur reingelassen. Ich bin total dankbar dafür. Ach, ohne Freunde wäre das Leben doch freudlos!

Mehr gibt mein Gehirn im Moment nicht her. Komisch, wieso bin ich so erschöpft und kaum in der Lage, hier aktiv weiter zu machen? Die Arbeit schlaucht ziemlich im Moment. Und es gibt wenig, was mich aufbaut. Wahrscheinlich auch eine Nebenwirkung von Japan. Da will sich Leichtigkeit und Energie nicht so recht einstellen.

Aber: Ich bin dabei, meine persönliche AKW-freie Zone einzurichten. Am Wochenende wird zertifizierter Öko-Strom bestellt, der Antrag war gestern im Briefkasten.
Und ich werde den zweiten Kühlschrank stilllegen, der eh nur die Getränke kühlt. Das spart 160 Kilowattstunden im Jahr. Ich habe den Ausschalter vom Drucker gefunden (…) und ich habe die Abspielstation für den IPod am Bett stromlos gemacht. Ein Jahr wurde sie jetzt nicht benutzt, sie lief aber noch immer standby. Jetzt nicht mehr.

Zum Glück hat ein Freund bei mir ziemlich viele Schaltsteckdosen verlegt. Damit kann ich jetzt Fernseher und Satellitenempfangsanlage mit einem Knopfdruck stromlos schalten. Und ich tue es auch. Nachhaltigkeit ist hier das Stichwort. Ausgerechnet bei Facebook fand ich dazu heute folgende großartige Liste:

Die 5 Regeln der Permakultur im Umgang mit Konsumgütern:
1. refuse – vermeide
2. reduce – reduziere
3. reuse – verwende nochmals
4. repair – repariere
5. recycle – verwerte es wieder
und zwar in der Reihenfolge!!!

Das möchte ich gern stärker in mein Leben integrieren.

So long!

Ysabelle

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