Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Rundum schön…

Neulich legte mir ein Kollege eine Zeitungsmeldung auf den Tisch und meinte, „vielleicht kannst du damit was anfangen. Ich habe dem Thema ein wenig nachgespürt und schließlich beim Focus folgende, wie ich finde, spannende Geschichte gefunden.
Vielleicht habt Ihr Lust, mit mir darüber zu diskutieren.

Die wissenschaftliche Grundlage zu dem Thema gibt es hier.

Übrigens – ich wiege 72 Kilo.

So long…

Ysabelle

 

 

 

Übergewicht

Fremdbild beeinflusst das Selbstbild

Warum sich schlanke Frauen in ihrer Haut nicht wohl fühlen, Übergewichtige dagegen rundum zufrieden mit sich sind, liegt mit daran, welches Feedback sie von der Umwelt auf ihren Körper erhalten.
Eigentlich sprechen die Waage und der Spiegel die deutlichste Sprache. Dennoch ist es für Frauen weniger der eigene Blick auf den Körper, der das Selbstbild bestimmt, als vielmehr das Bild, das ihnen durch die Reaktion ihrer Umwelt widergespiegelt wird. Der größte Einfluss kommt dabei natürlich besonders nahestehenden Menschen zu.

Auf der anderen Seite sind Frauen aber sehr gut in der Lage, auf ihre innere Stimme zu hören, was ihrem Körper gut tut und was nicht. Das gelingt ihnen umso besser, je positiver die Signale sind, die sie von außen empfangen. In diesen Fällen richtet sich der Fokus zunehmend weg von der eigenen Optik hin zur Gesundheit des Körpers. In der Folge steigt ihre Wertschätzung für sich selbst an. Je höher die Wertschätzung, desto besser ist das Bewusstsein für das eigene Hunger- und Sättigungsgefühl. Frustessen oder Essen, ohne hungrig zu sein, werden seltener. Das zeigt eine Studie von Forschern der Ohio State University, die im „Journal of Counseling Psychology“ erschienen ist.

Die Hälfte aller Frauen mag ihren Körper
Andere Studien hatten gezeigt, dass 50 Prozent der Frauen ihren Körper in Ordnung finden. Die aktuelle Studie von Tracy Tylka und Kollegen sollte nun ergründen, wieso einige Frauen zu einer gelassenen Einstellung finden, während andere dauerhaft unzufrieden sind.

Dazu erstellte sie ein sogenanntes Akzeptanz-Modell anhand von Angaben von Frauen im College-Alter. Darin enthalten sind Faktoren, die beeinflussen, ob Frauen ihre Körper schätzen und dementsprechend vernünftig essen. Dieses Modell weitete Tracy Tylka für die Studie auf Frauen zwischen 18 und 65 aus. Die 801 Teilnehmerinnen ordnete sie drei Gruppen zu: junge Frauen zwischen 18 und 25, Frauen zwischen 26 und 39 und Frauen zwischen 40 und 65.

Positives Feedback für ein stärkeres Ego
Alle wurden dazu befragt, wie gut sie sich sozial angenommen fühlten, ob sie glaubten, ihnen nahestehende Menschen, die Gesellschaft oder die Medien akzeptierten ihren Körper, wie wichtig es ihnen war, dass ihr Körper gut funktioniert, wie sie ihren Körper selbst empfanden und ob sie intuitiv essen.

Insgesamt waren die Wege zur Wertschätzung des eigenen Körpers und zu intuitivem, gesundem Essverhalten für alle Altersgruppen gleich. Frauen, die sich sozial geborgen fühlten, gingen eher davon aus, dass andere ihren Körper akzeptierten – mit allen positiven Folgen wie einem gesünderen Essverhalten und einer ausgeglicheneren Einstellung zu sich selbst.

Ältere leiden eher unter Übergewicht
Teilnehmerinnen der älteren Gruppen litten stärker unter ihrem Übergewicht als jüngere. Für Frauen zwischen 26 und 39 lag der Fokus dagegen eher auf der Gesundheit des Körpers. „Wir haben überlegt, ob junge Erwachsene im fortpflanzungsfähigen Alter eher auf ihren Körper als ihre Figur achten, auch im Hinblick auf Nachwuchs. Danach nimmt diese Wertschätzung aber wieder ab“, sagt Tracy Tylka.

Der Body-Mass-Index beeinflusste das Essverhalten in den zwei älteren Frauengruppen – sie aßen seltener analog ihres Hungergefühls, sondern orientierten sich an Kalorientabellen. „Das könnten bedeuten, dass dickere Menschen sich durch andere unter Druck gesetzt fühlen, abzunehmen. Deshalb setzen sie sich auf Diät und hören nicht mehr auf ihre innere Stimme“, mutmaßt Tracy Tylka. „Möglicherweise beginnen diese Frauen mit der Zeit, ihrem Körper zu misstrauen, auch im Hinblick darauf, ob sie Hunger haben oder satt sind.“ Die jüngeren Frauen zeigten keinen Zusammenhang zwischen BMI und Essverhalten.

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