Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Kraut & Rüben (20)

Hallo, Welt!
Zunächst an dieser Stelle einen herzlichen Glückwunsch an meine Kollegin Anja in Bochum, die heute Geburtstag hat. Alles Gute, meine Liebe, und immer eine Hand breit Wasser unter dem Kiel!

Dann möchte ich mit Euch feiern, dass der grandiose „Teppich“ einen Namen bekommen hat (und einen Verkaufspreis). Er heißt „Magisches Feld“, oder neudeutsch „Magic Field“ und nimmt damit Bezug auf das schöne Rumi-Gedicht:

„Out beyond ideas of wrongdoing and right-doing,

there is a field. I’ll meet you there.

When the soul lies down in that grass,

the world is too full to talk about.

Ideas, language, even the phrase each other

doesn’t make any sense“

Es ist also das Feld jenseits von Richtig oder Falsch, wo wir uns treffen und lustige Hüpfspiele machen.
Vergangenes Wochenende hatte das magische Feld Weltpremiere und Sylvie Hörning, von der die wunderbaren Zeichnungen stammen (ja, der Wolf sieht gar nicht aus wie der böse Wolf aus dem Märchen…), schrieb dazu:

ich war gestern mit einem 10 Jährigen zusammen und wir haben zusammen auf dem Magischen Feld 2 Spiele entwickelt!
Eins wie Twister, wo ich ihn einlud sagte, das rechte Bein auf die Beobachtung zu stellen und mir ein Beispiel zur Beobachtung geben, dann sagte er mir ich solle meine linke Hand auf Erstarren legen und ihm ein Beispiel einer Situation nennen, wo ich erstarrte! Megagiga toll und lustig! und beim zweiten steht ein Kind in der Mitte 5 stehen auf den Blütenblättern, die sie aussuchen, dann sagt er ein Wort (Trampolin, Mathematik, Hausaufgaben…) und sie sagen, was ihnen dazu in den Sinn kommt in Verbindung mit der Blüte auf der sie stehen!
Auch megagigatoll, verbinden, entspannt, locker, lustvoll, spielerisch!!!!

und ich hatte das Magic Field am Wochenende mit in meinem GfK-Basiscamp. Und da haben wir es für Anliegenarbeiten benutzt. Konkret haben wir an die Teilnehmer je vier Karten mit Interpretationen ausgeteilt. Aus den Begriffen konnten sie sich einen aussuchen, der sie angesprochen hat. Dann haben sie sich mit einer Situation verbunden, in der sie diesen Begriff „gefühlt“ haben. Unter anderem ging es um wertlos, unbedeutend und unter Druck gesetzt.
Die Teilnehmer sind dann nacheinander auf das Feld gegangen. Meist haben wir mit den Gedanken angefangen und sind dann zu den Gefühlen übergegangen. Einmal ging es auch vom Gedanken zu „freeze“, und dann direkt zu den Bedürfnissen. Besonders gefeiert wurde die Mitte, die dreierlei Funktionen erfüllt: Time out und Verbindung mit der Gemeinschaft, also wahlweise Empathie, Feedback oder Unterstützung im Sinne von Ideen und Ratschläge. Der Arbeitende entscheidet, was er haben möchte. Ich kann auch leicht von hier nach dort springen, und ich kann mich auch gut mit meiner Zerrissenheit verbinden und auf zwei Feldern stehen: Am liebsten würde ich abhauen oder dem anderen ans Bein pinkeln…
Gestern Abend kam das Feld dann das erste Mal in der Übungsgruppe zum Einsatz. Alle drei Probanden, die es ausprobiert haben, waren verblüfft über die neuen Einsichten. Dieses Ding ist einfach top, um in tiefe GfK-Arbeit einzusteigen, ohne dass man viele Vorkenntnisse braucht. Yeah!

Es gibt einen Punkt, über den ich mich aktuell richtig ärgere.
Wie Ihr wisst, verkaufe ich ja auch Trainingsmaterial, unter anderem die wunderschönen Empathikon-Kartenspiele. Normalerweise mache ich es so, dass ich dem Kunden meine Konto-Daten schicke, und wenn er/sie reagiert und mir schreibt, das Geld ist unterwegs, trabe ich zur Post und gebe die Ware auf. Vertrauen gegen Vertrauen. Jetzt habe ich das erste Mal Sachen gegen Rechnung rausgeschickt. Und siehe da: Das Geld kommt nicht an den Laden. Ich bin entsetzt! Im einen Fall habe ich sogar einen Wiederverkäufer-Discount eingeräumt, der Rechnungsbetrag beläuft sich auf 127 Euro, das Porto ist schon zu meinen Lasten gegangen…

In einem anderen Fall hat der Kunde mich angeschrieben und mir gesagt, aus diesem/jenem Grund klappt es gerade nicht mit dem Bezahlen, ich probiere es Anfang November. Ob das ok sei? Yep! Ist es! Es geht also nicht „nur“ ums Geld, es geht auch um Transparenz, Freiwilligkeit, Verbindung und Verstehen. Einfach mal so nicht bezahlen – das geht mal gar nicht!

Ach…
Ich habe eine Anfrage vom CNVC, ob ich noch einmal ein IIT organisieren möchte. Ja, möchte ich. Und Ihr könnt den Termin schon einmal vormerken: 28.5.-6.6.2014 in Norddeutschland, ungefähr eine Autostunde entfernt zwischen Elbe und Weser… Details folgen. Und ich freu mich wie Bolle! Das Seminarhaus liegt romantisch zwischen Feldern in der Nähe eines großen Sees. Wir haben einen eigenen Swimmingpool und Platz zum Grillen…

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Es war nicht so ganz einfach, auf die Schnelle etwas zu finden. Und dann kam es mir darauf an, dass es Teilhabe für Behinderte hat. Es ist nicht perfekt für Behinderte, aber es wird gehen. Mehr Details in den kommenden Monaten.

Apropos Lehrmaterial: Ich bin dabei, mein aktuelles Lehrmaterial auf „cnvc“-zertifiziert umzustellen und habe noch ziemliche Stapel „altes“ Material. Falls jemand von Euch ein Schulprojekt betreut und dafür noch Bedürfnislisten und ähnliches braucht – schreibt mich an!

So weit erst mal von hier. Was ist eigentlich bei Euch so los? Ich krieg gar nichts mehr mit.

So long!

Ysabelle

2 Reaktionen zu “Kraut & Rüben (20)”

  1. Anja

    Liebe Ysabelle, vielen herzlichen Dank für die Glückwünsche; ich bin berührt und glücklich, dass Du an meinen Geburtstag gedacht und an dieser Stelle etwas dazu geschrieben hast-da merke ich die Verbindung zwischen uns 😉 Und danke auch für die „Handbreit Wasser“ – ich war ja letzte Woche nochmal heimlich auf dem Kanal und habe geübt, bei Herbststürmen und -böen die Schleuseneinfahrten zu treffen 😉 – vermutlich geht’s da um Lernen und Entwicklung?! An Deinem Wunsch habe ich gemerkt, dass Du meine Leidenschaft für’s Bootfahren mitbekommen hast…und dafür bin ich dankbar!
    Dir herzlichen Glückwunsch zur „Geburt“ des „Magischen Feldes“! Auch wieder sowas, wo ich eine Verbindung zu Dir spüren kann, denn seit Monaten sagen meine Teilnehmer/innen beim Tanzparkett:“Ach nee, ich will nicht wieder zurück auf „los“…wir waren doch schon so schön nah dran…“ Und jedesmal denke ich über kreisförmige Tanzparkette nach…Kurz: ich bin sehr interessiert-sowohl am Prototypen als auch an dem Folgeprodukt….
    Herzlichen Dank nochmal und liebe Grüße
    Anja

  2. Dorothee

    Liebe Ysabelle,
    wo bist du?
    Wasmachst du?
    Gehts dir gut?
    Wir haben so lang nichts gehört.
    Ich freu mich auf deinen nächsten Beitrag.
    Dorothee

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