Ich hätte gern ein Paar Giraffenohren!

Unterwegs mit gewaltfreier Kommunikation – von Ysabelle Wolfe

Kraut & Rüben (5)

Hallo, Welt!
Mir schwirren so viele Themen durch den Kopf, es liefert nur keiner die Zeit, oder vielleicht besser die Muße, um sie hier auszuformulieren.
Als ich eben nach Hause kam, fand ich im Briefkasten eine Warensendung ohne Absender. Darin enthalten war dieses Tierchen und es erinnert mich im Aussehen sehr an ein Ultraschallbild, das ich dieser Tage sah. Schemenhaft zu erkennen war darauf mein Enkelkind. Wusste gar nicht, dass Babys in einem frühen Stadium wie Schlüsselanhänger aussehen.

 

Seit Tagen beschäftigt mich ein Erlebnis, das ein Bekannter abschließend zusammenfasste: „Das hat gut geklappt mit uns. Das alte Good Cop – Bad Cop-Spiel…“

 

Wir hatten gemeinsam eine Sitzung geleitet und während er den scharfen Hund gab, war es mir wichtig, die Giraffenohren aufzusetzen. Zum Glück war ich so genährt, dass ich es aushalten konnte, als es konfliktig wurde. Geradezu mit Freude konnte ich einem der Beteiligten Empathie geben. Noch vor einem Jahr war das für mich mit diesem speziellen Menschen ganz schwierig, doch diesmal war ich ganz begeistert, wie gern ich mich eingefühlt habe und einen Beitrag zum Frieden leisten konnte.

 

Heute nun traf ich meinen Bekannten wieder. Es drängte mich, das Thema „Das alte Good Cop – Bad Cop-Spiel“ noch einmal anzusprechen, denn schon Anfang Dezember war ich über diesen Ausdruck gestolpert und ich merke, für mich passt das nicht.

 

Ich hatte nicht den Eindruck, dass ich mich verständlich machen konnte. Und das widerum macht mich traurig. Mir geht es um die Haltung. GfK ist nicht Mittel zum Zweck, es ist nicht eine neue Variante des alten Spiels „Good Cop – Bad Cop“. Ich möchte jedem Menschen Respekt entgegen bringen können, mich von den Urteilen in meinem Kopf lösen. Ich merke, dass es besser geht, dass ich Fortschritte mache. Besonders geschockt und erschrocken bin ich, wenn ich von Leuten, die ich sehr schätze und von deren geistigen Fähigkeiten und spirituellen Überlegungen ich mich immer wieder angezogen fühle, solche Bewertungen höre: „Das war total destruktiv“. Dazu wird es in den kommenden Tagen ein Wortschätzchen geben.

 

Ich merke, dass ich in solchen Situationen immer noch den Erklärbär geben will. Ich schaffe es nicht, meinem Gegenüber einfach nur Empathie zu geben. Stattdessen rede ich von den wunderschönen Absichten des Handelnden und betone, dass solche Urteile wie „destruktiv“ nicht dem Frieden dienen. Diese Kommentare von mir auch nicht. Der Weg ist lang, Leute!

 

Ich werde mir jetzt den Rest des Abends eine große Dose Empathie geben. Und eine Schüssel Obstsalat.

So long!

Ysabelle

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